Bauernverbands-Präsident Markus Ritter betonte, dass die Produzentenpreise steigen müssten. Es sei nicht akzeptabel, dass in den Läden die Preise stetig stiegen, aber nichts davon bei den Bauernfamilien ankomme, obwohl auch diese unter den stark gestiegenen Kosten litten.
Im Jahr 2022 erlebte die Schweizer Landwirtschaft trotz besserer Ernten einen Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommens. Die neuste Erhebung des landwirtschaftlichen Einkommens von Agroscope zeigt, dass das Durchschnittseinkommen pro Betrieb auf 79’700 Franken fiel, was einen Rückgang von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Rote Karte für Sparmassnahmen
Gerade in dieser Situation kommt es für die Branche nicht gut an, dass der Bundesrat in der Landwirtschaft sparen will. Die Delegierten signalisierten der Regierung diese Ablehnung, indem sie eine Resolution gegen die Sparmassnahmen verabschiedeten und dem Bundesrat symbolisch die rote Karte zeigten.
Thema war auch die kommende Biodiversitäts-Initiative. SBV-Direktor Martin Rufer erklärte, dass die Initiative zu extrem sei und die landwirtschaftliche Produktion weiter einschränken würde. Er wies daraufhin, dass nicht nur die Landwirtschaft, sondern etwa auch die Energie-, Forst- und Tourismusbranche betroffen wären.
Urs Schneider verabschiedet
Am Ende der Versammlung wurde es emotional: Der Verband verabschiedete seinen langjährigen stv. Direktor Urs Schneider, der gerade in den letzten Jahren weiter über die Landwirtschaft hinaus als Kampagnenleiter bekannt wurde, zuletzt im Rahmen der Wahlkampagne «Perspektive Schweiz». Schneider ging diese Woche in Pension.
Neu in den Vorstand gewählt wurden Jürg Iseli (Präsident des Berner Bauernverbandes), Andreas Bernhard (Präsident der Schweineproduzentenorganisation Suisseporcs) und Boris Beuret (Präsident der Schweizer Milchproduzenten).