
Grosse Hochwasserschutzprojekte im Spannungsfeld verschiedener Interessen
Artikelserie «Hochwasser und Landwirtschaft» – Teil 3: Um die Bedrohung von Hochwassern zu entschärfen, sind langjähr...
«Veränderungen sind nie gut oder schlecht», findet Christina Bachmann-Roth, «sie passieren einfach.» Als Headhunterin und Politikerin beschäftigt sie der gesellschaftliche Wandel: viel weniger Kinder, weniger Familien, eine alternde Bevölkerung und eine hohe Zuwanderung. Die Kunst sei, gut darauf zu reagieren.
Christina Bachmann-Roth ist Betriebsökonomin, selbständige Partnerin und Headhunterin bei oprandi&partner, Verwaltungsrätin sowie Präsidentin der Mitte Frauen Schweiz und vierfache Mutter.
Eine gewisse Angst helfe, aktiv zu werden – zu viel Angst könne lähmen. Es wäre fatal, die Sorge vor exorbitantem Bevölkerungswachstum nicht ernst zu nehmen. «Die Herausforderung ist, die Menschen anzuziehen, die wir brauchen, den Schutzbedürftigen Schutz zu bieten und die anderen zu veranlassen, nicht die Schweiz auszuwählen», findet die Mitte-Politikerin. Diese Fragen müsse man stellen dürfen, ohne Moralapostel oder völlig skrupellos genannt zu werden. Als Brennpunkte nennt sie die Pflege, traditionelle Branchen wie die Landwirtschaft sowie Industrie und Handwerk. Handwerker seien gesucht. Mehr Frauen für solche Berufe zu motivieren, würde den Mangel lindern.
Da absehbar sei, dass zu wenig junge Fachkräfte nachkommen, steige der Druck auf Unternehmen. Das könne Barrieren abbauen. «Sich divers aufstellen ist ein Vorteil für die Zukunft», ist Christina Bachmann-Roth überzeugt. Es gebe kein grundsätzliches Problem, ältere Menschen einzustellen. «Es gibt jedoch Barrieren, nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für 30-jährige Frauen», beobachtet sie. Firmen suchten Menschen unter 55 Jahren mit der Idee, dass diese länger im Betrieb bleiben, was jedoch nicht sicher sei. Sie seien noch nicht an den gesellschaftlichen Wandel gewöhnt und noch wenig bereit, 60-Jährige einzustellen. Dabei sei die Erfahrung von älteren Mitarbeitenden wichtig.
«Aufgabe der Politik ist, den Wandel positiv zu gestalten», findet die Mitte-Politikerin. Eckpunkte sind für sie, die digitale Infrastruktur zu verbessern, mit Augenmass zu regulieren und die Berufslehre aufzuwerten. Eine Chance sieht sie in gemischten Gremien, in Sensibilisierung und mehr Wertschätzung: «Vorleben ist wichtiger als Quote, gerade auch für Mädchen.»
Staffel 16 von «Agrarpolitik – der Podcast» untersucht Wandel und Veränderung in der Land- und Ernährungswirtschaft. Wir untersuchen, was Wandel möglich macht, welche Rollen die Rahmenbedingungen spielen und wie gute Rahmenbedingungen aussehen könnten. Die ganze Staffel entsteht in Kooperation mit dem Schweizer Agrarpolitik Forum. Das Forum 2025 steht unter dem Titel «Strukturentwicklung: Wie kriegen wir die Kurve?» und findet am 28. und 29. August in Zollikofen statt. Hier finden Sie das ganze Programm und können sich anmelden: www.agrarpolitikforum.ch.
Die Betriebsökonomin versteht, dass der Strukturwandel in der Landwirtschaft schmerzhaft ist. Er sei aber nötig, denn viele kleine Betriebe seien nicht wirtschaftlich. «Neue Betriebsformen machen den Beruf der Landwirtin, des Landwirts, nicht weniger attraktiv», ist Christina Bachmann-Roth überzeugt.
In der Landwirtschaftspolitik gelte es, eine Balance zu finden. Das könne gelingen, wenn die Politik die Landwirtschaft über Ziele steuere. Richtschnur müsse sein, was der Gesellschaft diene: Lebensmittel produzieren und die Artenvielfalt fördern. Auch brauche es gegenseitig mehr Verständnis. Das Thema Landwirtschaft sei nicht nur für Bäuerinnen und Bauern, sondern auch für Steuerzahlende emotional. Ihre Empfehlung: «Zusammen über Ziele reden, definieren, was man erreichen will, und zusammen Lösungen finden.»
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