Job-Speed-Dating in der Agrarbranche: Auf der Suche nach Fachkräften der Zukunft

Das Agro-Food-Job-Dating des SVIAL soll die Vernetzung zwischen Unternehmen und Nachwuchstalenten fördern – als eine Antwort auf den Fachkräftemangel. Direkte Kontakte und persönliche Einblicke biete sowohl Arbeitgebenden wie auch Studierenden Vorteile.
Zuletzt aktualisiert am 16. Oktober 2023
von Renate Hodel
3 Minuten Lesedauer
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Der Schweizerische Verband der Hochschulabsolventinnen und -absolventen der Agrar- und Lebensmittelwissenschaften SVIAL hat mit seinem Agro-Food-Job-Dating eine Plattform geschaffen, bei der Arbeitgeber und Studierende der Agrar- und Lebensmittelwissenschaften in Kontakt treten können. Die jüngste Veranstaltung fand letzte Woche statt. Mehr als 100 Studierende suchten das Gespräch mit den 21 Unternehmen.

Tipps und Einblicke für den Berufseinstieg

Der Abend sei geprägt gewesen von intensiven Gesprächen und reichlich Austausch zwischen den Studierenden und Unternehmen, die mit kreativen Konzepten und «Give-Aways» aufwarteten. So zeigte sich Marcel Anderegg, Geschäftsführer des SVIAL, erfreut über den Erfolg der Veranstaltung und betonte die Bedeutung der Unterstützung beim Berufseinstieg: «Der SVIAL hat das Agro-Food-Job-Dating bereits fünfmal erfolgreich durchgeführt und dabei viele positive Erfahrungen gesammelt», erklärt er auf Anfrage. Die Studierende hätten die Gelegenheit genutzt, nützliche Tipps und Einblicke in den Berufseinstieg und den Arbeitsalltag von erfahrenen Fachleuten zu erhalten. Unter anderem haben Matthias Kohler von der Andermatt Gruppe und Nadine Wyss von Emmi Schweiz AG ihren beruflichen Werdegang vorgestellt und hoben dabei auch die Bedeutung von Netzwerken und ausserschulischen Aktivitäten hervor.

Netzwerken gegen den Fachkräftemangel

Die Veranstaltung ermögliche es Firmen und Institutionen, sich mit den Talenten von morgen zu vernetzen. Der SVIAL habe einige «Stammkunden», die an beinahe jeder Ausgabe dabei gewesen seien und am Anlass auch schon Mitarbeitende rekrutieren konnten, sagt Marcel Anderegg. Das bestätigt Armin Grob, Leiter HR und Compliance Ernst Sutter AG: «Da wir bei einer vergangenen Ausgabe des Agro-Food-Job-Dating einen zukünftigen Angestellten kennengelernt haben, war für uns klar, dass wir wieder teilnehmen werden – und auch dieses Jahr hatte ich wieder interessante Gespräche und bin gespannt, ob ich eine momentan ausgeschriebene Stelle mit einer dieser Personen besetzen kann.»

Die Veranstaltung biete also eine wertvolle Gelegenheit, Fachkräfte in einer Zeit des akuten Fachkräftemangels zu gewinnen, erklärt der SVIAL-Geschäftsführer weiter. «Ich finde persönliche Kontakte generell sehr wertvoll, um ein gutes Matching zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu bekommen und je weniger Fachkräfte es gibt, umso schwerer kommt man an sie ran», so Marcel Anderegg.

Direkter Kontakt und Vorteile für Arbeitgeber und Studierende

Das Job-Speed-Dating ermögliche den Arbeitgebern direkten Kontakt zu möglichen zukünftigen Mitarbeitenden. «Dies ist besonders wertvoll, da sie spezifische Fragen der Studierenden beantworten können – das kann eine Webseite, Flyer oder Werbespot nicht», erläutert Marcel Anderegg weiter und ergänzt: «Zudem können sie Kontaktdaten sammeln und gezielt auf vielversprechende Fachkräfte zugehen.» Dieser direkte Austausch ermögliche es den Unternehmen, potentielle Fachkräfte genauer zu prüfen und Kontaktdaten aufzunehmen, um die Rekrutierung effektiver zu gestalten. So zeigte sich auch Marcel Tanner, Abteilungsleiter Forschung und Entwicklung bei Andermatt Biocontrol, begeistert über die gestiegene Teilnahme von Studierenden der Agrarwissenschaften und bereits berufstätigen Personen.

Studierende profitierten von dem Event, da sie einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten nach dem Studium erhalten würden und persönliche Eindrücke von den Unternehmen gewinnen könnten. Sympathie zwischen den Studierenden und den Unternehmensvertretern könne einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung des Unternehmens haben: «Wenn einem diese Personen sympathisch sind, wird die Firma auch als sympathisch wahrgenommen», so Marcel Anderegg.