Pflanzenzüchtung mit Zeit und Mass
Bei der Saatgutentwicklung zeigen sich Zielkonflikte zwischen raschen technischen Ergebnissen und dem langfristig-res...
Die Bio-Produktion in der Schweiz wächst, im Bio-Brot ist aber oft ausländisches Getreide drin. Laut Bio Suisse wurden im Getreidejahr 2019/2020 insgesamt 47'702 Tonnen Knospe-Getreide gemahlen. Davon stammen aber beim Weizen 40 Prozent und beim Dinkel 25 Prozent aus dem Ausland. Der Schweizer Anteil dürfte nun steigen: Coop hat sich entschieden, bis 2027 sämtliche Bio-Brote nur noch aus Schweizer Knospe-Mehl zu backen. Bisher hat Coop 19 Brote auf Schweizer Bio-Knospe umgestellt.
Um welche Mengen an Bio-Getreide es genau geht, ist im Moment nicht bekannt. «Wir sind aktuell in Gesprächen mit Coop, um die genauen Mengen abzuklären», sagt David Herrmann, Mediensprecher von Bio Suisse. «Schon jetzt ist aber klar, dass deutlich mehr Weizen in Schweizer Knospe-Qualität gesucht wird.» Die bestehenden Bio-Betriebe können mit ihren Getreide-Flächen die Nachfrage nicht decken. Aus diesem Grund sucht Bio Suisse Umsteller, die Interesse am Anbau von Brotgetreide haben.
Dabei geht es vor allem um Weizen und Dinkel, die zulegen dürften. Es handelt sich bereits heute um die zwei mit Abstand am meisten angebauten Bio-Getreide in der Schweiz (siehe Grafik). Während der Umstellung empfiehlt David Herrmann, auf Futterweizen zu setzen. Denn für Mahlweizen bestünden nur bedingte Absatzmöglichkeiten, aktuell nur im Vertragsanbau mit der Fenaco.
Bio Suisse sieht den Entscheid von Coop und die Folgen daraus nicht nur als Chance für den Bio-Ackerbau, sondern als wichtigen Schritt in Richtung Bioland Schweiz. «Der Entscheid ist eine Bestätigung dafür, dass die Landwirtschaft gemeinsam mit dem ganzen Ernährungssystem nachhaltiger werden kann. Stimmt die Nachfrage, stellen die Betriebe um», sagt David Herrmann.
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