
Bio Suisse will 25 Prozent Fläche bis 2040
Im Jahr 2024 haben 90 Landwirtschaftsbetriebe Bio Suisse verlassen. Die Fläche ist jedoch gleichgeblieben. Mit der ne...
Auf dem Biohof von Rolf Amstutz in Courchavon im Kanton Jura wurde in den letzten zwanzig Jahren ein vielseitiges Angebot aufgebaut: Übernachtungen, Verpflegung, eine Naturschule und Raum für Seminare und Feste. Fast die Hälfte der betrieblichen Einnahmen stammt heute aus dem Agrotourismus.
«Der Agrotourismus ermöglicht uns, einen Bauernhof am Leben zu erhalten, unser Einkommen zu diversifizieren, aber auch Familien, die das Landleben nicht mehr kennen, zu vermitteln, was es bedeutet, auf dem Land zu leben», sagt Rolf Amstutz.
Ursprünglich bewirtschaftete Rolf Amstutz mit seiner Familie einen reinen Milchviehbetrieb. Mangels Zukunftsperspektiven entwickelte er schrittweise das touristische Angebot. «Wichtig ist, ein echtes Erlebnis anzubieten – in einem Rahmen, der den Austausch und die Verbindung zur Natur fördert», erklärt Rolf Amstutz.
Heute empfängt die «Bergerie» vor allem Familien sowie Gruppen für Feste oder Seminare. Das Angebot richtet sich besonders an Menschen, die das Landleben (wieder)entdecken möchten.
Trotz des Erfolgs sieht Rolf Amstutz aber auch zahlreiche Hürden. Der Einstieg sei nicht einfach: «Es gibt unglaublich viele Vorschriften, Genehmigungen und administrative Auflagen», erklärt er. Gleichzeitig fehle es an geeigneten Aus- und Weiterbildungen: «Man empfängt Menschen, beschäftigt sich mit Gastronomie und Beherbergung – das sind eigentlich ganz andere Berufe.»
Um andere Interessierte zu unterstützen, hat Amstutz den Verein «Beju Tourisme Rural» mitgegründet. Ziel ist es, Landwirtinnen und Landwirte aus dem Jura zu vernetzen, Informationen bereitzustellen und typische Stolpersteine zu vermeiden – etwa in den Bereichen Raumplanung, Hygiene oder Mehrwertsteuer.
Wichtige Unterstützung erhält Rolf Amstutz dabei auch durch die nationale Plattform von Agrotourismus Schweiz. «Dank ihr haben wir Gäste erreicht, die wir sonst nie angesprochen hätten – insbesondere Familien aus der Deutschschweiz», sagt er. Darüber hinaus profitieren Anbieter von gemeinsamen Marketingaktionen, etwa in Kooperation mit Coop.
Die Plattform gebe Orientierung, ermögliche Austausch und schaffe Anerkennung. Auch wenn die Mitgliedschaft Geld koste, sei sie aus seiner Sicht eine lohnende Investition: «Sie erhält unser Projekt langfristig am Leben.» Sowieso seien solche Plattformern enorm wertvoll. «So bleibt man nicht isoliert – man kann Erfahrungen austauschen, klassische Fehler vermeiden und fühlt sich unterstützt», so Rolf Amstutz.
Agrotourismus sieht Rolf Amstutz als grosse Chance – nicht nur für einzelne Betriebe, sondern für ganze Regionen: «Es ist ein wunderbarer Hebel, um das Leben in den Dörfern zu erhalten, unseren Beruf weiterzugeben und von dem zu leben, was wir gerne tun.» Dafür brauche es jedoch politische und gesellschaftliche Unterstützung – andernfalls würden viele aufgeben, was laut Rolf Amstutz doch sehr schade wäre.
Im Jahr 2024 haben 90 Landwirtschaftsbetriebe Bio Suisse verlassen. Die Fläche ist jedoch gleichgeblieben. Mit der ne...
Auf dem Bauernhof «Im Eichholz» verbindet Tanja Schneider Landwirtschaft mit Erlebnisangeboten. Mit Reitkursen, Alpak...