Geld für Biodiversität lohnt sich
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Die Entwicklung für die Agrarpolitik ab 2030 ist klar: Sie soll Ernährungssicherheit durch Nachhaltigkeit von der Heu- bis zur Essgabel bringen. So mindestens lautet die vom Bundesrat formulierte Stossrichtung, die im Zuge der Sistierung der Agrarpolitik 2022+ ausgearbeitet wurde.
Realpolitik und grosse Ziele
Wie Martin Pidoux in einer Folge von «Agrarpolitik – der Podcast» erörtert, beinhaltet der Postulatsbericht Realpolitik und grosse Ziele. Realpolitisch gehe es um die Umsetzung. «Die Antwort mit drei Etappen ist ziemlich schlau formuliert», findet Pidoux. Die kurzfristigen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Parlamentarischen Initiative 19.475 (Absenkpfad) würden aufgenommen. Das sei eine wichtige Etappe, die ziemlich kurzfristig umgesetzt werden müsse, sagt Pidoux.
In der mittleren Etappe werden die wenig problematischen Elemente der einstigen Agrarpolitik 2022+ aufgenommen. Martin Pidoux zählt die soziale Absicherung und die Prämienverbilligung für Ernteversicherungen auf. «Die Punkte, die etwas kritisch sind – etwa die Anpassung des Gewässerschutzgesetz oder das Bäuerliche Bodenrecht –, liess man etwas auf der Seite», erklärt Pidoux.
In der langfristigen Perspektive legt der Bericht die Richtung für die Entwicklung einer Ernährungspolitik ab 2030 vor. Und setzt damit ambitionierte Ziele. Dazu gehört der Aspekt der nachhaltigen Ernährung. Es ist laut Pidoux so gesehen das erste Mal, dass die Land- und Ernährungswirtschaft politisch als ein System begriffen werde.
Agrarpolitik – der Podcast zeigt Entwicklungen, Lösungswege und Handlungsachsen der Agrarpolitik in der Schweiz. Moderiert werden die Sendungen von Andreas Wyss, die Produktion verantwortet Hansjürg Jäger. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen verfügbar und kann als Newsletter abonniert werden. Mehr unter www.agrarpolitik-podcast.ch.
In der Umsetzung der Agrarpolitik bringt diese erweiterte Sichtweise viel Arbeit mit sich. Laut Pidoux gibt es keine Patentlösung. «Wir haben in der Landwirtschaft globale Probleme – Biodiversitätsverlust, Klimawandel, Ernährung – aber wir können nicht eine globale Lösung einführen», so Pidoux. Und weiter: «2030, das ist morgen.»
Damit die Entwicklung möglich ist, und Landwirte und Landwirtinnen die Ziele erreichen könnten, bräuchten sie mehr Handlungsspielraum, findet Pidoux. «Mein Motto ist: mehr Verantwortung in der Branche, weniger Vorgaben von oben», erklärt er weiter.
Martin Pidoux wünscht sich für den Prozess der Agrarpolitik 2022+, deshalb vorwärts orientierte Diskussionen – auch mit Mut, die schwierigen Themen zu besprechen. «Ich beobachte nämlich viel Einigkeit: alle wollen gesunde Nahrungsmittel produzieren und konsumieren», so Pidoux.
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