Der Schweizer Eiermarkt
Die Schweiz deckt ihre Nachfrage nach Eiern zu 64 Prozent selbst ab, bei den Schaleneiern sind es sogar 74 Prozent.
2022 war für die Schweizer Eierproduzenten ein Jahr voller Herausforderungen. Es waren zu viele Eier auf dem Markt, mit Marktentlastungsmassnahmen wurde Gegensteuer gegeben. «Wir sollten vorsichtig sein, lieber etwas weniger als zu viel produzieren», mahnte Daniel Würgler, Präsident von GalloSuisse an der Delegiertenversammlung dieser Woche. Ebenso beschäftigten die deutlich gestiegenen Produktionskosten die Eier-Produzentinnen und -produzenten.
Aktuell sieht der Markt besser aus. «Dank dem schlechten Frühjahrswetter hatten wir eine gute Eier-Nachfrage», erklärte der neu gewählte Vizepräsident André Hodel. Wegen der höheren Preise in der EU stellten zudem viele Lebensmittelhersteller auf Schweizer Eier um. Hodel warnte aber davor, sich darauf zu verlassen. Sollten die Preise in der EU sinken, würden die Verarbeiter wieder auf Import-Eier wechseln, zeigte sich Hodel überzeugt.
In den vergangenen 10 Jahren war die Eier-Produktion in der Schweiz stets gestiegen. Letztes Jahr gab es erstmals einen Rückgang, wie Hodel erläuterte. Die Inlandproduktion sank um 0,9%. Der Rückgang geht vollumfänglich auf die Nicht-Bio-Produktion zurück. Im Bio-Bereich wurden weiterhin mehr Eier produziert. Der massive Zuwachs von fast 12% pro Jahr über die letzten 10 Jahre verlangsamte sich aber deutlich und lag bei noch 2,6%.
Erstmals sank im vergangenen Jahr die Bodenhaltungs-Produktion auf unter 10 Prozent. Rund ein Viertel der Eier stammt aus Bio-Produktion, der Rest aus Freilandhaltung.
Präsident Daniel Würgler betonte, dass es gerade in schwierigeren Marktsituationen wichtig sei, zukunftsorientiert zu handeln. «Wir investieren in die Zukunft, orientieren uns nach vorne», so Würgler, der an der Delegiertenversammlung einstimmig im Amt bestätigt wurde (siehe Textbox).
Zu diesen Investitionen gehört die Öffentlichkeitsarbeit. Aufgrund der schwierigen Marktlage ergriff der Verband den Weg nach vorne und legte früher als geplant mit einer neuen Kampagne los, die ab Dezember 2022 startete. Eines der Hauptziele der Kampagne ist es, das Grundvertrauen in die Schweizer Eier zu stärken. Die Schlagworte: «Vertrauen», «Swissness», «Natürlichkeit».
An der Delegiertenversammlung in Oftringen standen Gesamterneuerungswahlen auf dem Programm. Daniel Würgler wurde dabei einstimmig als Präsident von GalloSuisse bestätigt. Zum Vizepräsidenten gewählt wurden André Hodel. Er folgt auf Willi Neuhauser, der aus dem Vorstand zurückgetreten ist. Ebenso den Vorstand verlassen haben Fritz Herren und Heiner Jud. Neu in den Vorstand gewählt wurden Sandra Vögeli, Christoph Herren, Marc Keller und Sepp Rüegg. Letzterer vertritt die IG Bio-Ei im Vorstand, welche neu GalloSuisse beigetreten ist.
Der Leiter der Geschäftsstelle Raphael Zwahlen verlässt GalloSuisse nach rund 1,5 Jahren wieder. Die Stelle als Geschäftsführer ist aktuell ausgeschrieben.
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