Agrarbericht 2025: Zwischen Wetterextremen, Strukturwandel und neuer Zuversicht
Der neu veröffentlichte Agrarbericht 2025 zeigt, wie stark die Betriebe 2024 mit Wetterextremen, strukturellen Veränd...
Migros hat seit letztem Jahr 1’000 Produkte auf Dauertiefpreis gesetzt. Dazu gehören auch 74 von mehreren hundert IP-Suisse-Produkten. Migros kategorisiert sie als «erschwinglichen Mehrwert». Während Bio Suisse in die Kategorie «regulärer Mehrwert» und Suisse Garantie als «Standard Tiefpreis» eingeteilt werden.
Seit der Einführung der Dauertiefpreise steigt der Absatz des orangen Riesen wieder. Doch wie finanziert die Migros das?
«Wir machen keinen Preisdruck auf die Bauern und Bäuerinnen», versichert Mario Irminger, Präsident der Generaldirektion des Migros Genossenschaftsbundes an der Delegiertenversammlung der Produzentenorganisation IP-Suisse letzte Woche.
Hingegen wolle die Migros mit den grossen Händlern wie Unilever, Coca-Cola, Nestlé und Co. härter verhandeln. Zudem setzen sie auf eine starke Vermarktung des IP-Suisse-Labels. Im Jahr 2026 will sie dafür rund 4 Millionen Franken für Marketingaktivitäten über die gesamte Migros-Gruppe einsetzen.
Doch wie gehen «Mehr»-Wert und «Tief»-Preis zusammen? Produkte mit dem Label «Tiefpreis» gebe es in allen Preiskategorien – entsprechend würden auch IP-Suisse-Produkte mit «Tiefpreis» ausgelobt und die damit einhergehenden Kosten würden nicht zulasten der Produzentinnen und Produzenten gehen, sagt Migros auf Nachfrage.
«Interne Effizienzgewinne und die Fokussierung auf das Kerngeschäft ermöglichen es der Migros, die Preise für die Kundschaft zu senken, ohne die Nachhaltigkeitsstandards oder die Entlohnung der Produzentinnen und Produzenten zu gefährden», lässt die Migros weiter verlauten. Es handle sich also nicht um einen Widerspruch, sondern um eine gezielte Strategie, die sowohl die Kundschaft als auch die Produzentinnen und Produzenten berücksichtige.
In den letzten Jahren profitierte IP-Suisse bereits von einem starken Mengenwachstum im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Migros. Umgekehrt ist die Partnerschaft mit IP-Suisse für Migros ideal, weil sie so ihre Nachhaltigkeitsziele besser erreichen kann. Denn die Landwirtinnen und Landwirte, welche nach IP-Suisse-Richtlinien produzieren, erfüllen bereits viele Kriterien. Sie schliessen Kreisläufe und schützen damit die Biodiversität und das Klima.
Der Migros-Chef gab sich an der Versammlung vor mehr als 100 Produzentinnen und Produzenten überraschenderweise recht selbstkritisch. «Wir haben uns in der Vergangenheit nicht immer sehr partnerschaftlich verhalten, auch gegenüber den Bäuerinnen und Bauern», sagt Mario Irminger.
Die Migros sei es sich gewohnt gewesen, die Spielregeln zu definieren. Dies soll sich nun ändern. Migros will die Partnerschaft stärken und gibt zu, dass in einigen Punkten noch Verbesserungspotenzial von ihrer Seite her besteht. Mario Irminger verglich die Partnerschaft mit einer Beziehung: Die Migros will zuverlässiger, fairer und transparenter werden gegenüber IP-Suisse. Sie will den Produzentinnen und Produzenten Planungssicherheit bieten und sich dabei an die definierten Richtwerte halten sowie die IP-Suisse-Prämien.
Ob die Rechnung am Ende tatsächlich aufgeht – nachhaltiger Mehrwert für die Kundschaft, tiefere Preise im Regal und gleichzeitig stabile Einkommen für die Bauernfamilien – wird sich jedoch erst zeigen. Die kommenden Jahre dürften damit zur Bewährungsprobe für die versprochene «Mehrwertstrategie zum Tiefpreis» werden – nicht nur für die Migros, sondern auch für die Produzentinnen und Produzenten.
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