Pilze in der Schweizer Ernährung: Gesunde Vielfalt im Trend
Pilze sind nicht nur schmackhaft, sondern auch nährstoffreich und könnten in Zukunft vermehrt dazu beitragen, die vie...
Die grundsätzliche Erkenntnis der Univox-Studie, die im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) durchgeführt worden ist, dürfte Landwirtinnen und Landwirte freuen, nachdem sie in den Abstimmungskämpfen viel einstecken mussten. Die Landwirtschaft hat nämlich in der Bevölkerung weiterhin ein sehr positives Image.
9 von 10 Befragten sind der Meinung, dass die Bäuerinnen und Bauern produzieren, was die Konsumentinnen und Konsumenten nachfragen. Sie handelten unternehmerisch und seien innovativ unterwegs. Nur eine Minderheit hat den Eindruck, dass sich Bäuerinnen und Bauern gegen Veränderungen wehren oder ökologische Produktionsformen ablehnen.
Wie die Bevölkerung die wichtigsten Aufgabenbereiche der Landwirtschaft definiert, ist immer auch eine Frage der aktuellen Lage. Die aktuelle Umfrage fand im April 2022 statt, also kurz nachdem Russland die Ukraine angegriffen hatte. Und die Shutdowns während der Corona-Krise dürften ebenso in Erinnerung geblieben sein. Es erstaunt nicht, dass die Produktion von Lebensmitteln und die gesicherte Ernährung in Krisenzeiten nun für die Bevölkerung wieder stärker in den Fokus gerückt ist als bei der letzten Umfrage 2018.
Die höchste Priorität räumen die Konsumentinnen und Konsumenten aber der tierfreundlichen Haltung ein. Die umweltfreundliche Bewirtschaftung ist den Leuten laut Studie nicht mehr so wichtig wie noch vor einigen Jahren, belegt aber dennoch weiter Rang 4 in der Prioritäten-Liste.
Das Forschungsinstitut gfs-zürich befragte im Auftrag des BLW im April dieses Jahres 700 Stimmberechtigte zur Thematik Landwirtschaft. Die repräsentative Umfrage für das BLW wurde nach 2009, 2012, 2015 und 2018 zum fünften Mal durchgeführt.
Tierwohl und umweltfreundliche Bewirtschaftung und besonders in der Deutschschweiz das Verlangen nach kleinen landwirtschaftlichen Betrieben (welches in der Romandie deutlich weniger ausgeprägt ist) steht aber im Widerspruch zu dem, was die Konsumentinnen und Konsumenten auf ihrem Forderungskatalog an die Landwirtschaft ganz oben notiert haben: Die Schweizer Landwirtschaft müsse konkurrenzfähiger werden und günstiger produzieren.
Solche Widersprüche seien vorhanden, sagt BLW-Direktor Christian Hofer. Das Bundesamt sei daran, die Studienresultate noch eingehender zu analysieren. Es gehe auch darum, Entwicklungen zu sehen und das im Rahmen der agrarpolitischen Entwicklung einzubeziehen, so Hofer. Klar ist: «Alle Widersprüche kann die Agrarpolitik nicht auflösen», sagt Hofer.
Erstmals erhoben wurden Aussagen zu Ernährung und Umwelt. Die Mehrheit der Befragten stimmt zu, dass klima- resp. umweltbelastende Produkte teurer werden sollen, klima- resp. umweltschonende dagegen günstiger. Auch Eingriffe wie z.B. Lenkungsabgaben wird mehrheitlich zugestimmt. Ebenso stimmt die Mehrheit zu, dass es Aufgabe des Staates ist, umweltfreundliche Lebensmittel zu kennzeichnen. Wenn es um den aktuellen Konsum geht, sieht es anders aus: Weder ist sich die Mehrheit der Umweltauswirkungen der eigenen Ernährung bewusst, nocht achtet sie auf Label, die auf Produktionsbedingungen hinweisen, noch konsumiert sie bewusst wenige Nahrungsmittel, die das Klima belasten.
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