Pilze im Kontext vegetarischer und veganer Ernährung
Die Schweiz, wie auch viele andere Länder, erlebt einen Trend hin zu einer gesünderen und pflanzenbasierten Ernährung, darunter vegetarische und vegane Ernährungsweisen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob dieser Trend auch einen Aufschwung für den Verzehr von Pilzen in Schweizer Küchen und für die Schweizer Pilzproduzenten bedeutet. Stéphanie Bieler gibt allerdings zu bedenken, dass Pilze allein in Bezug auf ihre Nährwerte keinen Fleischersatz darstellten. Ihr Proteingehalt sei zu gering, um als Hauptproteinquelle zu dienen. Dennoch würden Pilze, ähnlich wie Gemüse, Nüsse und andere pflanzliche Lebensmittel, zur Deckung des täglichen Proteinbedarfs beitragen: «Pilze sind in der Ernährung – egal ob omnivor, vegetarisch oder vegan – ein wertvolles Lebensmittel, das Abwechslung auf den Speiseplan bringt», so Stéphanie Bieler. Besonders für die vegane Ernährung seien Pilze aufgrund ihres Vitamin-D-Gehalts interessant, da Vitamin D vorwiegend in tierischen Produkten vorkomme. Beatrice Baumer fügt hinzu, dass Pilze aufgrund ihrer vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten, Texturen und Aromen durchaus als Mittelpunkt eines Gerichtes auf dem Teller stünden. Der natürliche «Umami»-Geschmack, den Pilze mitbringen, sei dabei auch von Bedeutung.
Insgesamt haben Pilze in der Schweiz einen wichtigen Platz in der Ernährung eingenommen und bieten eine gesunde und schmackhafte Option, die in verschiedenen Ernährungsweisen, einschliesslich vegetarischer und veganer, gut integriert werden kann. Der Aufschwung des Interesses an pflanzlicher Ernährung hat sicherlich auch dazu beigetragen, die Vielseitigkeit und die gesundheitlichen Vorzüge von Pilzen stärker zu würdigen. Laut dem aktuellen Schweizer Ernährungsbulletin des BLV betrug der durchschnittliche Verzehr von Pilzen in den Jahren 2020 und 2021 in der Schweiz etwa 6,1 Gramm pro Person und Tag, was einer Zunahme im Vergleich zu den Jahren 2014 und 2015 entspricht.