Die Bäuerinnen und Bauern haben sich in hoher Anzahl für aufgrund der parlamentarischen Initiative 19.475 «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» neu eingeführten Produktionssystembeiträge angemeldet.
Eine für die Umsetzung der PaIv erfreuliche Angelegenheit, die aber finanzielle Konsequenzen hat. Denn die Anzahl Anmeldungen liegt höher, als ursprünglich geschätzt. Der Bund muss deshalb Mittel innerhalb der Direktzahlungen umverteilen, um die Programme zu finanzieren.
BLW spricht von ausgewogenen Reduktionen
«Aus unserer Sicht handelt es sich um ausgewogenen Reduktionen», sagte Simon Hasler, zuständig für Direktzahlungen beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), an einem Mediengespräch zu den neuen Agrarverordnungen. Konkret stehen künftig 37 Millionen weniger bei der Versorgungssicherheit, 31 Millionen weniger bei der Biodiversität und 33 Millionen weniger bei den Produktionssystembeiträgen zur Verfügung.
Der jetzige Entscheid habe auch den Vorteil, dass es für 2024 und 2025 stabile Beitragsansätze geben werde, so Hasler. «Das sorgt für Planungssicherheit bei den Bauernfamilien.»
Kritik an Finanzierungs-Planung
Die Umlagerungen stossen in der Branche auf Kritik, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass der Bund die Mittel des Agrarbudgets aufgrund von Sparmassnahmen allgemein um 2,2 Prozent senken will. Hier hat aber das Parlament noch das letzte Wort. Das BLW habe diese Sparmassnahmen aktuell schon berücksichtigt, da die Resultate der parlamentarischen Verhandlungen noch nicht vorlägen, erklärte der stv. BLW-Direktor Jean-Marc Chappuis.
Mit den Umlagerungen und den Sparmassnahmen komme es für betroffene Bauernfamilien zu einer doppelten Bestrafung, schreibt der Schweizer Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung. Er fordert das Parlament auf, die allgemeine Kürzung in der Wintersession rückgängig zu machen. «Der SBV bedauert, dass bei der Planung der neuen Programme die Finanzierung ungenügend berücksichtigt wurde und dass es nun im Nachhinein zu diesen Umlagerungen kommt», heisst es weiter.