
Wildbienen brauchen Nahrung und Nistplätze
Das Thema Wildbienen ist etwas, das Bäuerinnen und Bauern bewegt. Dies zeigt das Projekt «Buure für Biendli».
Die Schweizer Landwirtschaft nutzt rund einen Viertel der Landesfläche und prägt damit das Landschaftsbild entscheidend mit. Über Jahrhunderte hinweg hat sie vielfältige Kulturlandschaften geschaffen – von artenreichen Wiesen über Hecken, Streuobstgärten und Trockenmauern bis hin zu Alpwirtschaftszonen. Diese Strukturen bieten Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und leisten somit einen bedeutenden Beitrag zur Biodiversität.
Doch gerade in tieferen Lagen und intensiv genutzten Gebieten hat der Druck auf die biologische Vielfalt stark zugenommen. Die Ursachen sind vielfältig: Die nötige Intensivierung der Produktion in der Landwirtschaft, aber auch die zunehmende Bodenversiegelung unter anderem durch Siedlungsflächen oder den Ausbau von Verkehrswegen. Damit geht nicht nur Lebensraum verloren – auch wichtige ökologische Funktionen wie Bestäubung, Schädlingsregulation oder die Erhaltung fruchtbarer Böden werden geschwächt.
Gleichzeitig ist die Landwirtschaft selbst auf eine intakte Biodiversität angewiesen. Sie braucht gesunde Böden, eine reiche Insektenwelt und stabile Ökosysteme, um langfristig Erträge sichern zu können. Unter anderem die Versiegelung von wertvollen Flächen reduziert die Fläche für die Produktion von Lebensmitteln und beeinflusst die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft. Die Förderung der Biodiversität ist deshalb nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Notwendigkeit – und ein zentrales Element einer zukunftsfähigen Landbewirtschaftung.
Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt wird jedes Jahr am 22. Mai begangen. Er erinnert an die Bedeutung der Biodiversität für das Leben auf der Erde und wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Das Datum geht auf den 22. Mai 1992 zurück – den Tag, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity) offiziell verabschiedet wurde.
Biodiversität umfasst die Vielfalt aller Lebensformen – von Mikroorganismen über Pflanzen und Tiere bis hin zu ihren Lebensräumen sowie den genetischen Reichtum innerhalb der Arten. Sie ist die Grundlage für funktionierende Ökosysteme, die wiederum essenziell für sauberes Wasser, fruchtbare Böden, gesunde Nahrung, stabile Klimabedingungen und nicht zuletzt für unsere Gesundheit sind.
Der internationale Aktionstag soll das Bewusstsein für die Bedrohung der biologischen Vielfalt schärfen und dazu aufrufen, sich für ihren Schutz einzusetzen – auf politischer Ebene ebenso wie im Alltag jedes Einzelnen. Jedes Jahr steht der Tag unter einem neuen Motto – 2025 lautet das Motto: «Im Einklang mit der Natur und nachhaltige Entwicklung».
Um dem Verlust entgegenzuwirken, unterstützt unter anderem der Bund Landwirtinnen und Landwirte mit verschiedenen Programmen:
Diese Massnahmen sind Teil des Ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN), der Voraussetzung für den Erhalt von Direktzahlungen ist. Landwirtschaftsbetriebe müssen unter anderem einen bestimmten Anteil ihrer Nutzfläche als Biodiversitätsförderflächen ausweisen.
Und die Schweizer Bauernfamilien zeigen Engagement für die Biodiversität: Aktuell gibt es in der Schweiz über 195’000 Hektaren Biodiversitätsförderflächen auf Landwirtschaftsland, was rund 19 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche entspricht.
Zudem setzen viele Betriebe auf zusätzliche Massnahmen wie Nützlings- und Blühstreifen, Brachen, Trockenmauern, extensive Wiesen und Hochstammfeldobstbäume, um die Biodiversität weiter zu fördern.
Das Forum Biodiversität Schweiz betont die Abhängigkeit der landwirtschaftlichen Produktion von den Leistungen der Biodiversität, wie Bodenfruchtbarkeit, genetische Vielfalt, Bestäubung und natürliche Schädlingsregulierung. Trotz bestehender Fördermassnahmen sind die Umweltziele Landwirtschaft aber noch nicht erreicht.
Es besteht daher ein dringender Handlungsbedarf, um die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu erhalten und zu fördern. Dies erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.
Die Biodiversität ist eine unverzichtbare Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft in der Schweiz. Die bisherigen Anstrengungen der Landwirtinnen und Landwirte sowie die Fördermassnahmen des Bundes sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Um den Herausforderungen des Biodiversitätsverlusts wirksam zu begegnen, bedarf es jedoch weiterer gemeinsamer Anstrengungen und innovativer Ansätze.
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