Mutterkühe und Wanderer: Abstand gibt Sicherheit
Mit einfachen Verhaltensregeln lassen sich unliebsame Begegnungen zwischen Kühen und Touristen vermeiden.
2022 ereigneten sich auf dem Netz der SBB gemäss internen Erhebungen Kollisionen mit 87 Stück Grossvieh und mit 64 Stück Kleinvieh. Das sind zwar weniger Vorfälle als im Vorjahr als das Bahnunternehmen 122 respektive 106 Kollisionen verzeichnete, trotzdem sei der Rückgang nicht signifikant, sagt René Schwander von der SBB. Die langjährige Statistik zeige, dass es jährliche Schwankungen in dieser Grössenordnung gebe. «Diese Beurteilung wird auch durch die Zahl der Tiere in Bahnnähe untermauert, welche gegenüber dem Vorjahr praktisch konstant blieb», erklärt er weiter.
So wurden letztes Jahr 143 Ereignisse mit Grossvieh und 136 Ereignisse mit Kleinvieh, bei denen sich die die Nutztiere im oder unmittelbar neben dem Gleisbereich aufhielten, gemeldet. Das Jahr davor waren es gesamthaft 254 Ereignisse mit Tieren in unmittelbarer Gleisnähe.
Sobald sich Tiere in Gleisnähe befänden, bestehe eine erhöhte Kollisionsgefahr und es müsse eine «Fahrt auf Sicht» oder gar eine Notbremsung des Zuges durchgeführt werden. Diese Manöver führten jeweils zu betrieblichen Behinderungen und Verspätungen auf der jeweiligen Strecke.
Wie die internen Erhebungen der SBB auch zeigen, passieren die meisten dieser Ereignisse mit Nutztieren in den Weidemonaten zwischen März bis Oktober oder November. Laut SBB wurden am meisten Ereignisse mit Grosstieren während der vergangenen sechs Jahre in den Monaten Oktober und November verzeichnet, bei Kleinvieh war es der Mai.
Über die letzten 5 Jahren lasse sich für Grossvieh aber grundsätzlich eine leicht sinkende Tendenz feststellen, sagt René Schwander weiter: «Dies ist sehr erfreulich, da sich durch die Ökologisierung der Landwirtschaft tendenziell mehr Nutztieren im Freien aufhalten.» Die SBB gehe davon aus, dass die mehrjährigen gemeinsamen Bemühungen mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL bezüglich Sensibilisierung der Landwirtinnen und Landwirte einen wesentlichen Einfluss auf diese Entwicklung habe.
Mit korrekt erstellten und funktionsfähigen Weidezäunen könnten Tierhalterinnen und Tierhalter das Risiko von Ereignissen mit Nutztieren im Bahnverkehr denn auch stark vermindern, plädiert das BUL. «Fakt ist, dass landauf und landab immer noch viele Einlitzenzäune verwendet werden, was in Gebieten mit erhöhten Risiken wie eben entlang von Bahnstrecken oder Verkehrsachsen nicht den Anforderungen an einen sicheren Zaun entspricht», mahnt Cornelia Stelzer, Sicherheitsfachfrau beim BUL. Gelange ein Tier auf ein Bahngleis, so sei es in akuter Lebensgefahr, denn eine Kollision mit einem Zug ende meist tödlich. Ausserdem gefährdeten Tiere auf dem Gleis nicht nur sich selbst, sondern auch den Zug und die Reisenden. Und laut BUL haften Tierhalterinnen und Tierhalter für die Schäden, welche ihre Tiere anrichten.
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