
«Emmentaler ist Teil der österreichischen Käsekultur»
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Nach Jahren ging es für Emmentaler AOP im Jahr 2024 im Heimmarkt wieder signifikant aufwärts. Direktor Urs Schlüchter betont: «Wir erleben – mit Ausnahme der Corona-Zeit – erstmals seit Jahren im Inland wieder ein solches Wachstum.» Die Verkäufe stiegen um 4,9 Prozent auf 4'284 Tonnen. Dieser Aufschwung ist laut Schlüchter auf mehrere Faktoren zurückzuführen:
«Wir wollen ein Treiber für Innovationen im Käsebereich sein», sagt Schlüchter. Und obwohl diese Neuheiten mengenmässig nur einen Anteil von deutlich unter 10% des Gesamtabsatzes ausmachen, sieht der kaufmännische Leiter von Emmentaler Switzerland Werner Gerber darin eine wichtige kommunikative Funktion: «So kommt Emmentaler wieder ins Gespräch – auch bei den Jungen.»
Während der Heimmarkt floriert, sieht sich Emmentaler Switzerland auf internationalen Märkten mit Herausforderungen konfrontiert. Die Exporte sanken um 7,8% auf 13'342 Tonnen.
In Italien, traditionell der wichtigste Auslandsmarkt für Emmentaler AOP, bleibt die Lage schwierig. Der Absatz ging um 18,8% zurück. Urs Schlüchter erklärt: «Die Kaufkraft in Italien ist schwach, der starke Franken erschwert die Wettbewerbsfähigkeit, und ausländischer Käse – etwa «Emmentaler» aus dem Allgäu oder Frankreich – konkurriert uns.» Dennoch gibt es auch Positives zu vermelden: «Die ersten drei Monate 2025 verliefen in Italien sehr erfreulich, deutlich über Vorjahr. Ob das ein Trend ist, können wir noch nicht sagen – aber es freut uns natürlich.»
Die Sortenorganisation hat 2023 entschieden, den US-Markt aktiv anzugehen. «Wir wären mit unserem Wachstumsplan in den USA auf Kurs, wenn nun nicht die Zollthematik gekommen wäre», erklärt Schlüchter. Er stellt aber klar, dass Emmentaler Switzerland weiterhin auf den US-Markt setzt. «Wir halten an unserem Plan fest. Einzig das Timing sieht nun je nach Verlauf anders aus», sagt Schlüchter. Weil die Exporte aber letztes Jahr erst 360 Tonnen ausmachten, ist Emmentaler Switzerland von allfälligen US-Entscheiden nicht so stark betroffen wie etwa der Gruyère AOP.
Ein wichtiger Faktor bleibt die konsequente Mengensteuerung. «Wir sind bei der Mengensteuerung rigoros vorgegangen, um die Lagerbestände zu reduzieren – das ist gelungen. Heute sind wir sogar eher knapp beim Lager, was aber dem Preisniveau guttut», sagt Schlüchter. Werner Gerber ergänzt: «Wenn die Mengen nicht mehr gesteuert würden, kann der Preis massiv einbrechen – und es braucht Jahre, um sich davon zu erholen.»
Für Schlüchter ein wichtiges Thema für die Zukunft ist, dass genügend silofreie Milch zur Verfügung steht. «Wir müssen dazu Sorge haben, dass wir den Rohstoff silofreie Milch sichern können. Die Bauern müssen die Milch zu genügend attraktiven Bedingungen absetzen können, damit sie Käsereimilch und nicht Silomilch produzieren.» Das werde in Zukunft ein grosses Thema und eine Herausforderung sein – nicht nur für den Emmentaler AOP.
Ein jüngstes Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zum Einsatz von Heublumenpulver in der Emmentaler-AOP-Produktion könnte den Spielraum der Käsereien erweitern. «Wenn das Urteil rechtskräftig wird, können Käsereien selbst entscheiden, ob und wie viel sie einsetzen wollen», so Schlüchter. Das Pulver sorgt dafür, dass der Emmentaler AOP weiterhin die berühmten Löcher in ausreichender Grösse aufweist. «Es ist ein Mittel zur Qualitätsunterstützung – nicht jede Käserei braucht es, aber manche würden davon profitieren», so Urs Schlüchter.
Noch ist unklar, ob das Bundesamt für Landwirtschaft BLW Berufung einlegen wird und die Frage nach dem Heublumenpulver gar vor Bundesgericht landet.
Auch bei internationalen Wettbewerben wie den World Cheese Awards - den Käseweltmeisterschaften, die im November erstmals in der Schweiz stattfinden - will Emmentaler Flagge zeigen. «Für uns als Käseland Schweiz ist es wichtig, dort präsent zu sein», sagt Werner Gerber. «Es geht darum, das Bewusstsein zu schärfen, dass Emmentaler ein Schweizer Produkt ist.» Schlüchter ergänzt: «Dank dem, dass es Switzerland Cheese Marketing gelungen ist, die Awards in die Schweiz zu holen, haben wir eine optimale Plattform, um internationale Aufmerksamkeit zu gewinnen.» Werner Gerber erhofft sich durch die Präsenz eine positive Wirkung für die Märkte im In- und Ausland.
An der Delegiertenversammlung vom 29. April beschloss Emmentaler Switzerland die Reduktion der Anzahl Delegierte von 30 auf 20. Zudem wurde der Vorstand von 4 auf 3 Personen pro Interessengruppe (Milchproduzenten, Käsehersteller, Handelsfirmen) reduziert. Die Entscheide fielen einstimmig. Im Amt bestätigt wurde auch Präsident Daniel Meyer.
Mit eine Durchschnittswert von je 19,875 Punkten konnte Emmentaler Switzerland zweimal den Award Gold verleihen. Er ging an:
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