LID: Wo steht Konferenz der kantonalen Landwirtschaftsdirektoren in Bezug auf Anspruch und Realität? Die Landwirtschaftsdirektorinnen und -direktoren stehen ja als Mittelfrauen und Mittelmänner auch irgendwo zwischen Bund und den Bauernfamilien ihrer jeweiligen Kantone?
Stefan Müller: Für uns ist es vor allem eine riesige Arbeit, um all die Ansprüche, die vom Bund kommen, zu analysieren, in Empfehlungen umzumünzen und schliesslich auf Kantons- und Gemeindeebene und auch auf die Ebene der Bauernfamilien zu applizieren. Das ist nicht ganz einfach. Wir müssen versuchen, möglichst gute Lösungen vorzulegen, die nicht nur den Anliegen des Bundes entsprechen – auch die Basis muss damit leben können.
LID: Wo liegen da die Instrumente der Konferenz der kantonalen Landwirtschaftsdirektoren?
Stefan Müller: Wir müssen auf die Branche hören und wir müssen die Bedürfnisse der Bauernfamilien abholen und diese auf Bundesdeutsch übersetzen. Die Ansprüche aus Bern setzen sich aus den Ansprüchen von Bevölkerung, Konsumentinnen und Konsumenten, Wirtschaft und Umwelt zusammen – umgesetzt werden sie aber von den Bauernfamilien. Auch sie müssen darum eine Stimme haben, damit ein Konsens entsteht und die Anforderungen so gestellt werden, dass auch die Bauernfamilien damit einverstanden sind und diese auch umsetzen können.