Gefeierte Eier: Schweizer Eiermarkt zwischen Nachfrageboom und Importdruck
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Die Coronapandemie hat das Einkaufs- und Konsumverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten vorübergehend verändert. Doch was bleibt im Jahr eins nach Corona davon übrig? Die neueste Demoscope-Umfrage zum Markt- und Konsumentenbarometer im Auftrag von Agro-Marketing Suisse (AMS) hält Einsichten bereit.
Die 1989 Interviews wurden repräsentativ verteilt über die Landesteile, die Altersgruppen und die Geschlechter erhoben. Sie machen deutlich: Die Landwirtschaft geniesst im Branchenvergleich unverändert hohe Sympathiewerte. Abgesehen vom Sympathieträger Nummer eins, der Gastrobranche, sticht sie Handel, Industrie, öffentliche Verwaltung klar und die auch wegen des Zusammenbruchs der Credit Suisse imagebeschädigte Finanzbranche überdeutlich aus.
Nicht mit den vorangehenden Befragungen deckt sich der folgende Befund: Die Gruppe der unter 30-Jährigen bringt der Landwirtschaft neu nahezu gleich hohe Sympathie entgegen wie die ältere Kundschaft. Und nicht nur dies: Die jüngere Altersgruppe ist auch dafür ausschlaggebend, dass neu 80 statt wie bisher 76 Prozent der Befragten den Druck auf die Landwirtschaft als hoch bis sehr hoch einschätzen.
Die jüngsten Volksinitiativen wie die Trinkwasser- und Pestizid-Initiative 2021 oder die Massentierhaltungsinitiative 2022 dürften zu einer erhöhten Awareness beigetragen haben. Gleichzeitig attestieren über 50 Prozent der Landwirtschaft eine hohe bis sehr hohe Widerstandsfähigkeit.
Angesichts des gestiegenen Drucks bekräftigen 34 Prozent der Befragten, darunter überproportional die jüngeren, dass der Bund der Landwirtschaft stärker unter die Arme greifen soll. Laut Befragung soll der Bund vorrangig die Versorgung sicherstellen und die Artenvielfalt fördern. Diese beiden Aspekte haben signifikant zugelegt.
Die erhöhte Unterstützung der unter 30-jährigen Schweizer Bevölkerung ist allerdings von begrenztem Nutzen, denn bei Volksabstimmungen ist es nach wie vor die skeptischere ältere Generation, die vor allem an die Urne geht. Wie schon bei der letzten Befragung wünscht sich die Mehrheit der Umfrageteilnehmer mit einem aktuellen Wert von 43 Prozent gleich viel Unterstützung durch den Bund wie bis anhin.
Wenn es um die Chancen und Potenziale der Landwirtschaft geht, hat es im Vergleich mit den Jahren 2019 und 2021 signifikante Verschiebungen gegeben. Die Bedeutung der Versorgung mit frischen Produkten (von 27,43 auf neu 24,4 Prozent der Nennungen) und die Anforderungen an eine tierfreundliche Haltung von Nutztieren (von 16,5 auf neu 19,9 Prozent) sticht im Konsumentenbarometer deutlich heraus.
Und die Konsumentinnen achten vermehrt darauf, dass Produkte auch aus der Schweiz kommen (Mittelwert von plus 0,1 auf einer Skala von 7). Die jüngere Kundschaft allerdings sehr viel weniger als die ältere. Was laut Demoscope nicht dazu im Widerspruch steht, dass diese der Landwirtschaft mehr Sympathie entgegenbringen und sie stärker unterstützen wollen. Der Effekt hat viel mehr mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu tun: Jüngere können sich die höheren Preise seltener leisten.
Mit über 6 Punkten auf einer Siebenerskala achten sich die die Konsumentinnen vor allem bei den Produkten Schaleneier (signifikante Zunahme) auf die Schweizer Herkunft, knapp gefolgt von Milchprodukten, Fleisch und Brot.
Wenn es darum geht, zu beurteilen, wie viel Schweizer Rohstoff in einem Produkt drin sein soll, damit es als Produkt mit Schweizer Herkunft deklariert werden darf, stellen die Deutschschweizer höhere Anforderungen. 73 Prozent von ihnen und gerade mal 65 Prozent der Romands finden, es müssten über 60 Prozent sein. Hingegen wünschen sich 22 Prozent der Befragten beider Sprachregionen 100 Prozent Schweizer Rohstoffe im Produkt.
Agro-Marketing Suisse beauftragte Demoscope auch damit, die Konsumentinnen und Konsumenten zur Wahrnehmung der Qualitätslabels in der Landwirtschaft zu befragen. Mit einer spontanen Bekanntheit von 24 Prozent ist die Knospe von Bio Suisse klarer Leader. Das von der AMS bewirtschaftete Label Suisse Garantie steigert seinen Wert von 5 auf neu 8 Prozent. IP-Suisse nennen spontan 20 Prozent.
Die grösste Steigerung in der spontanen Bekanntheit erreicht im Vergleich zum Vorjahr mit 19 Prozent der Nennungen die Migros-Marke «Aus der Region. Für die Region». Mit 5,96 Punkten auf einer Siebener-Bewertungs-Skala gilt sie auch als die Marke mit der höchsten Glaubwürdigkeit.
Aus Sicht der AMS ist es wichtig, Aufschlüsse darüber zu bekommen, inwiefern die Konsumentinnen und Konsumenten verstehen, wofür Suisse Garantie steht. Zufriedenstellend für die AMS sind die 83 Prozent Zustimmung für Rohstoffe aus der Schweiz und 80 Prozent Zustimmung für unabhängige Kontrolle. Knapp zufriedenstellend sind die 60 Prozent für frei von Gentech. Die Zustimmung von lediglich 59 Prozent für die bei den Endverbrauchern besonders wichtigen tiergerechten Haltung, zeigen für Suisse Garantie einen klaren Aufklärungsbedarf an.
Welches Kriterium ist beim Einkauf matchentscheidend: Regionale Herkunft, Bio-Qualität oder Preis?
Die Einkaufsprioritäten sind – auch wenn es in der Einzelbetrachtung differenzierter aussieht - klar: Die Konsumenten geben der regionalen Herkunft den Vorzug vor dem Preis, gewichten Preis stärker als Bio-Qualität und werten das Entscheidungskriterium regionale Herkunft höher als Bio-Qualität. Unter dem Strich hat die Preissensibilität damit klar an Bedeutung gewonnen. Die inflationsbedingt gestiegenen Preise und das damit verbundene höhere Kostenbewusstsein schlagen damit durch.
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