Jetzt müssen neue Sorten her
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Die globale Biolandwirtschaftsfläche hat im Jahr 2022 ein historisches Wachstum erlebt, was die zunehmende Bedeutung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken weltweit zeigt. Mit einer Ausweitung um über 20 Millionen Hektar erreichte die Fläche für biologische Landwirtschaft nun insgesamt 96 Millionen Hektar. Ebenso beeindruckend ist der Anstieg der Anzahl der Biolandwirtschaftsbetriebe, die nun mehr als 4,5 Millionen zählt. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den Umsatzzahlen wider: Der Markt für Biolebensmittel verzeichnete 2022 fast 135 Milliarden Euro – ein Zeichen für die wachsende Nachfrage nach nachhaltig produzierten Lebensmitteln.
Die Daten, die aus 188 Ländern gesammelt wurden und in der 25. Ausgabe des Statistikjahrbuchs «The World of Organic Agriculture» des Forschungsinstituts für biologischen Landbaus (FiBL) und der internationen Bio-Vereinigung IFOAM präsentiert werden, unterstreichen das Wachstum der Branche. Besonders hervorzuheben sind Australien und Indien, die jeweils einen signifikanten Zuwachs verzeichneten. Australien bleibt mit 53 Millionen Hektar die Nation mit der grössten Biolandwirtschaftsfläche, gefolgt von Indien mit 4,7 Millionen Hektar.
Die biologische Anbaufläche hat in allen Kontinenten zugenommen, wobei mehr als die Hälfte der Biofläche in Ozeanien liegt. Aber auch die Biolandwirtschaft in der Europäischen Union hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht, indem 2022 mehr als 10 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet wurden. Insgesamt wurde die biologisch bewirtschaftete Fläche in der EU um 5,1 Prozent auf 16,9 Millionen Hektar ausgeweitet, was 10,4 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche entspricht.
Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland führen in der EU mit den grössten Flächen für biologische Landwirtschaft. Insbesondere Griechenland und Italien verzeichneten die grössten Zuwächse an biologisch bewirtschafteter Fläche im Vergleich zum Vorjahr.
Das 25-jährige Jubiläum des Statistikjahrbuchs «The World of Organic Agriculture» markiert einen bedeutenden Meilenstein für die Branche und dient als wertvolle Ressource für Akteure im Biosektor. Die neueste Publikation wurde auf der BIOFACH, der Weltleitmesse für Biolebensmittel in Nürnberg, vorgestellt.
Diese Zuwächse tragen dazu bei, dass die EU weiterhin eine führende Rolle in der globalen biologischen Landwirtschaft spielt. Denn die Daten zeigen auch, dass der Anteil der biologischen Landwirtschaft in Europa 3,7 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmacht, mit herausragenden Beispielen wie Liechtenstein und Österreich, die weltweit beziehungsweise in der EU die höchsten Bioanteile aufweisen. Insgesamt meldeten 15 europäische Länder, dass mindestens 10 Prozent ihrer landwirtschaftlichen Flächen biologisch bewirtschaftet wurden, was die zunehmende Akzeptanz und Umstellung auf biologische Praktiken in Europa unterstreicht.
Die Zunahme der Biolandwirtschaftsbetriebe weltweit um fast 26 Prozent, insbesondere durch einen starken Zuwachs in Indien, zeigt die globale Dynamik des Sektors.
Die Zahl der Biolandwirtschaftsbetriebe in der EU ist ebenfalls signifikant gestiegen, mit einer Zunahme von fast 10 Prozent auf über 419’000 Betriebe. Italien führt mit der höchsten Anzahl an Betrieben, gefolgt von einergrossen Zahl an Verarbeitungsbetrieben und Importeuren, die die Infrastruktur für den Biosektor in Europa stärken.
Während die Tendenz zur Umstellung auf biologische Landwirtschaft ungebrochen ist, erlebte der Einzelhandelsumsatz im Bereich der Biolebensmittel unter anderem in der EU aber einen leichten Rückgang.
Die Vereinigten Staaten führen den Biomarkt mit einem Umsatz von 56,6 Milliarden Euro an, gefolgt von Deutschland und China. So verzeichnen Kanada und die USA steigende Einzelhandelsumsätze für Biolebensmittel – in einigen europäischen Ländern ist aber ein Rückgang oder einer Stagnation zu beobachten. Beim Einzelhandelsumsatz mit Bioprodukten erreichte Europa insgesamt 53,1 Milliarden Euro, wobei Deutschland den grössten Markt darstellt. Und trotz eines leichten Rückgangs in der EU und in Europa insgesamt, zeigten Länder wie Estland und die Niederlande positive Wachstumsraten, was die unterschiedliche Dynamik in verschiedenen Teilen Europas widerspiegelt.
Die Ausgaben für Biolebensmittel pro Kopf haben sich im letzten Jahrzehnt in Europa auch verdoppelt, mit der Schweiz und Dänemark an der Spitze der Ausgaben. Dänemark behält zudem den weltweit höchsten Biomarktanteil, gefolgt von Österreich und der Schweiz, was die starke Präferenz vieler europäischer Konsumentinnen und Konsumenten für Biolebensmittel unterstreicht.
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