
Vom Luxushotel zur Bisonzucht
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Mit einer kraftvollen Rede hat Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV), die 94. Delegiertenversammlung in Bern eröffnet. Im Zentrum ihrer Ansprache stand die Präsenz und Mitgestaltung durch die Frauen im ländlichen Raum – unter dem Leitsatz gemeinsam.kompetent.engagiert.
«Wir sind für euch da – für alle Frauen vom Land», sagte Challandes und erinnerte daran, wie vielfältig die Lebensrealitäten von Bäuerinnen und Landfrauen sind – und wie stark ihr gemeinsames Fundament. Die Stärke des SBLV liegt im Miteinander: Als einer der grössten Frauendachverbände der Schweiz verschafft er den Anliegen von Frauen im ländlichen Raum Gehör – bis in die Politik hinein.
Besonderes Augenmerk legt die Präsidentin auf Bildung und Teilhabe. Mit der Ausbildung zur Bäuerin, gezielten Weiterbildungsangeboten und neuen Lehrgängen für politisches und öffentliches Engagement stärkt der Verband die Kompetenzen seiner Mitglieder.
Challandes rief dazu auf, sich zu engagieren – für eigene Anliegen und im Sinne der Solidarität mit anderen. «Engagement erfordert Mut, Willensstärke, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Es bringt ein Gefühl der Zugehörigkeit mit sich und einen Gemeinschaftssinn, der stärkt», sagte sie. Der Appell zum Schluss war klar: Mitglied werden, sich einbringen, gemeinsam gestalten.
Mit diesen Worten erklärte sie die Delegiertenversammlung offiziell für eröffnet – und bekräftigte: «Gemeinsam, kompetent, engagiert. Wir, die Frauen vom Land, gehen unseren Weg weiter - mit euch.»
Die Delegierten wählten an der Versammlung zwei neue Frauen in den Vorstand.
Sabine Bosshard aus Maienfeld GR wurde für das regionale Mandat AI,AR,GL,GR und SG gewählt. Bosshard ist Lehrerin und Beraterin am Plantahof in Landquart und Prüfungsexpertin für den Fachausweis Bäuerin. Seit 2008 unterrichtet sie angehenden Bäuerinnen in den Kantonen Zürich und Graubünden. Dabei sei es ihr immer besonders wichtig, den Frauen das nötige Rüstzeug mitzugeben und ihnen Mutz zu machen, eigene Gedanken und Pläne zu schmieden und sich auch dafür einzusetzen, diese in den künftigen Betrieb einzubringen. Besonders wichtig ist ihr, dass die Frauen auf dem Land bessere Arbeitsbedingungen und Absicherungen erhalten.
Rahel Brütsch aus Thayngen SH wählten die Delegierten für das regionale Mandat AG,BL/BS,SO. Brütsch ist bereits Präsidentin der Kommission Ernährung und Hauswirtschaft des SBLV. Sie arbeitet in verschiedenen Bereichen der Brütsch erdverbunden GmbH, Ölmühle Griesbach, etwa bei der Vermarktung der Kürbiskerne. Sie ist überzeugt davon, dass Bäuerinnen und Landfrauen eine wichtige Rolle spielen, um wertvolle Brücken zwischen Stadt und Land, zwischen Produktion und Konsum zu schlagen.
Neu in die Präsidentinnenkonferenz gewählt wurden folgende Präsidentinnen von kantonalen Verbänden:
An der DV geehrt wurde auch Geschäftsführerin Kathrin Bieri-Straumann. Sie leitet die Geschicke des Verbandes seit 10 Jahren.
Ein zentrales Thema der Versammlung war die Bildung. Jeanette Zürcher-Egloff, Präsidentin der Bildungskommission, stellte die laufende Revision der Ausbildung zur Bäuerin bzw. zum bäuerlichen Haushaltsleiter vor. 680 Personen hatten sich an der Umfrage zur Revision beteiligt und über 1800 Rückmeldungen zu Modulinhalten gegeben. Nun werden neue Qualifikationsprofile entwickelt und die Modulinhalte überarbeitet. Dazu wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt.
Wichtig sei, betonte Zürcher-Egloff, dass zentrale Kompetenzen wie Ernährung und Hauswirtschaft nicht vernachlässigt würden. Die steigende Zahl an Absolvierenden – 267 im Jahr 2024 gegenüber 244 im Vorjahr – unterstreicht die Relevanz der Ausbildung.
Dass Hausarbeit weit über Kochen und Putzen hinausgeht, unterstrich Rahel Brütsch, Leiterin der Kommission Ernährung und Hauswirtschaft. Sie betonte, dass Hausarbeit ein gesellschaftlich relevantes Thema sei – mit Auswirkungen auf Finanzen, Umwelt und Lebensqualität. Die Zusammenarbeit mit der «Schweizer Familie» habe im vergangenen Jahr geholfen, diese Themen bei einem breiten Publikum sichtbarer zu machen. Ein grosser Erfolg sei auch die Online-Präsenz bei Swissmilk: Die 272 Landfrauen-Rezepte wurden rund 4 Millionen Mal angeklickt. Für 2026 ist gemeinsam mit dem Magazin «Landliebe» des Ringier-Verlags ein neues Kochbuch geplant.
Anne Challandes präsentierte für den Fachbereich Agrarpolitik die Arbeit zu verschiedenen politischen Dossiers. Wichtige Themen sind und waren der Versicherungsschutz für Ehepartnerinnen und -partner in der Landwirtschaft, die Teilrevision des bäuerlichen Bodenrechts und Verbesserungen im Fall einer Scheidung. Im Rahmen der Arbeiten an der Agrarpolitik 2030 ist der SBLV Teil der Begleitgruppe des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) und bringt auch Überlegungen zur Rolle der Frauen in der Landwirtschaft aktiv ein.
Gabi Schürch, verantwortlich für den Fachbereich Familien- und Sozialpolitik, berichtete von Arbeit der Plattform «Hilfe und Unterstützung». 27 Anrufe gingen im vergangenen Jahr ein, seit Januar 2025 bereits 17 – viele davon zu Themen wie Trennung, Hofübergabe, Generationenkonflikte oder Überlastung. Für Schürch ein Zeichen, dass die Arbeit fruchtet und Hilfe frühzeitig in Anspruch genommen wird. Die neue Zusammenarbeit mit dem Dachverband Schweizerischer Gemeinnütziger Frauen SGF im Bereich Burnout-Prävention soll die Reichweite bei dieser Thematik noch ausbauen. Mit dem Projektantrag «Burnout 2.0» beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hofft der SBLV, die Arbeit in diesem Bereich vertiefen zu können.
«Wir gestalten die Zukunft» – der modulare Lehrgang zeigt Wirkung
Geschäftsführerin Kathrin Bieri-Straumann stellte den modularen Lehrgang «Wir gestalten die Zukunft – kompetent, engagiert, vernetzt» vor. 76 Frauen nahmen an mindestens einem der 7 Module teil. Teilnehmerin Lisa Studer brachte es auf den Punkt: «Wir konnten unsere Kompetenzen schärfen, Erfahrungen austauschen, den eigenen Auftritt verbessern – und den inneren Kritiker zum Schweigen bringen.» Viele der Absolventinnen übernehmen heute Führungsrollen oder engagieren sich politisch.
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