Grüne Milchalternativen: Ökohelden mit Nährstofflücken?
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Ende März stellten der Schweizer Obstverband und der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels Swisscofel das neue nationale Programm «Nachhaltigkeit Früchte» vor. Die nationale Branchenlösung sei mit der gesamten Branche – Produzenten, Handel und Detailhandel – erarbeitet worden, führt Beatrice Rüttimann vom Schweizer Obstverband aus.
«Damit soll den gestiegenen Anforderungen von Konsumierenden, Gesellschaft, Markt und Politik Rechnung getragen werden und es gelten die gleichen Anforderungen an die Produktion, unabhängig vom Abnehmer, und zwar in der ganzen Schweiz», erklärt sie. Die nationale Branchenlösung werde zum neuen Branchenstandard und löse andere Weisungen und Programme der Händler und Zwischenhändler schrittweise ab. Die Labels Suisse Garantie, IP-Suisse und Bio Suisse werden weiterhin bestehen.
Seit rund einem Monat können sich Produzentinnen und Produzenten für das neue Programm anmelden und bereits sind über 60 Prozent der Anbauflächen beim Kernobst erfasst. Für die Schweizer Obstproduktion scheint die Umstellung auf das neue Programm also keine Herausforderung. «Obstproduzentinnen und -produzenten arbeiten bereits sehr nachhaltig, das neue nationale Programm beinhaltet aber schon weiterführende Massnahmen, welche die Produktion noch nachhaltiger machen», sagt Beatrice Rüttimann.
Das Nachhaltigkeitsprogramm sieht gesamthaft rund 90 Massnahmen in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit vor: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Nicht alle diese Massnahmen müssen aber erfüllt sein und eine Umsetzung kann schrittweise passieren. Vorerst müssen Produzentinnen und Produzenten 17 Pflichtmassnahmen in den Bereichen Pflanzenschutz, Gesundheit und Arbeitsbedingungen sowie Wirtschaftlichkeit erfüllen, um beim Programm «Nachhaltigkeit Früchte» mitzumachen.
Laut Schweizer Obstverband verkauft die überwiegende Mehrheit der Detailhändler bereits ab der Ernte 2022 nur noch Kernobst, dass gemäss den Anforderungen von «Nachhaltigkeit Früchte» produziert wird. Entsprechend wäre es auch vermessen, zu erwarten, dass die Schweizer Obstproduzentinnen und -produzenten in diesem kurzen Zeitfenster alle Massnahmen umsetzen könnten. «Produzentinnen und Produzenten waren aber bereits im Vorjahr teilweise bei anderen Nachhaltigkeitsprogrammen der Detailhändler angemeldet, welche ähnliche Anforderungen aufweisen», erläutert Beatrice Rüttimann.
Die 17 Pflichtmassnahmen dürften für die meisten Obstproduzentinnen und -produzenten also nicht allzu neu sein. Im Weiteren sei die Branche aber bereit, unter anderem noch mehr zur Reduktion der Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel beizutragen. Entsprechend könnten die Betriebe nebst den Pflichtmassnahmen von den weiteren der gesamthaft rund 90 Massnahmen wählen, welche auf ihrem Betrieb am sinnvollsten seien, erklärt Beatrice Rüttimann weiter.
Für den zusätzlichen Aufwand sollen Produzentinnen und Produzenten, die Teil des neuen Programms sind, auch mit 6 Rappen mehr pro Kilogramm Kernobst entschädigt werden: «Die Produktion investiert massiv in einen noch nachhaltigeren Anbau, der Handel entschädigt diese dafür mit einem fairen Preis.»
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