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Handyvideos leicht gemacht
Videos sind im Trend und in sozialen Medien mittlerweile unverzichtbar. Mittels Videos werden Informationen audiovisuell unterstrichen. Sie tragen dazu bei, dass Informationen besser und länger im Gedächtnis bleiben. Auch deshalb, weil Ton und Bild Emotionen stärker ausdrücken können als Text. Videos haben zudem den Vorteil, dass mehr Infos in kurzer Zeit erfasst werden, während das Lesen eines Artikels mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Handyvideos sind praktisch. Denn das Handy hat jede und jeder immer dabei. So können spontan Filmaufnahmen gemacht und besondere Momente festgehalten werden. Eine Schneide-App auf dem Handy ermöglicht das Schneiden unterwegs. Am Schluss bleibt noch der Upload, der dank den Social-Media- Apps auf dem Handy kein Hindernis darstellt.
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Voraussetzung
Die Mindestvoraussetzung bedingt ein Smartphone, genügend Speicher, Akku, ein Schnittprogramm und Zeit.
Aufwand
Das Schneiden der Videos ist, je nach Länge des Films, zeitintensiv.
Vorgehen
1. Planen
Es ist ratsam, sich vor dem Filmen eine Vorstellung vom Endergebnis zu machen. Denn je genauer die Idee definiert oder sogar niedergeschrieben ist, desto einfacher wird das Filmen und erst recht das Schneiden. Eine Ausnahme sind die spontan entstandenen Handyfilme, die nicht vorbereitet werden. Folgende Fragen sind bei der Planung zu beantworten:
- Was will ich mit diesem Video erreichen? Was ist meine Botschaft? Die Antworten auf die Fragen helfen einen roten Faden durch das Video zu ziehen.
- Wer ist meine Zielgruppe und wie ist ihr Wissensstand? Der Inhalt des Videos muss zur Zielgruppe passen, damit diese sich angesprochen fühlt. Für eine Zielgruppe, die der Landwirtschaft fern ist, sind Vergleiche mit deren Alltagssituationen hilfreich. Beispielsweise das Rasenmähen mit Heuen, oder der Futtermischer mit einem Thermomix.
- Wie bringe ich die Botschaft rüber? Wie verläuft meine Geschichte? Sich im Vorab eine Story zu überlegen und kurz in Stichworten festzuhalten oder zu skizzieren, erleichtert die Filmarbeit. So gehen keine wichtigen Punkte vergessen, das Filmen geht schneller und ein roter Faden ist vorhanden.
2. Vorbereiten
mit beim Filmen keine ärgerlichen Pannen entstehen, braucht es eine gute Vorbereitung. Eine kleine Checkliste:
- Hat mein Handy noch genug Speicherplatz?
- Hat mein Handy genügend Akku? Bei langem Filmen besser eine Powerbank dabeihaben.
- Ist das Handy auf Flugmodus gestellt? So werden Störungsgeräusche beim Einsatz eines externen Mikrofons verhindert.
- Wie ist die Lärmsituation vor Ort? Bei Interviews einen ruhigen Ort suchen. Evtl. Soundcheck vornehmen.
- Wie ist die Lichtsituation vor Ort? Nicht gegen das Sonnenlicht filmen.
- Mache ich das Video im Hoch- oder Breitformat? In der Regel ist das Breitformat üblich, hochformatige Videos eignen sich vor allem bei Storys von Facebook, Instagram und im Stauts von WhatsApp.
- Stimmt das Setting? Gegenstände im Hintergrund zurechtrücken. Lieber einen ruhigen Hintergrund auswählen. Ist er nervös, lenkt er ab.
- Brauche ich zusätzliche Requisiten?
- Habe ich das passende Equipment dabei? Bei Interviews lohnt sich ein Mikrofon. Je nach Situation eignet sich ein Stabilisator wie ein Stativ, Selfiestick oder Gimbal.
Links Equipment
Gimbal: Fejyu Tec Vimble 2 / DJI Osmo Mobile 2
www.brack.ch
Mikrofon: IK iRig Mc lav / Rode smartLav+
www.digitec.ch
Allenfalls Verlängerungskabel fürs Mikrofon: Rode SC1
ww.digitec.ch
3. Filmen
Umso besser die Filmaufnahmen gemacht werden, desto schneller und einfacher ist das Schneiden danach. Hier ein paar Tipps:
- Immer nur kurze Sequenzen filmen. Das Aussortieren von Unbrauchbarem geht schneller. Ebenfalls findet man gewünschte Sequenzen einfacher, wenn man am Schneiden ist.
- Nicht den Digital-Zoom des Handy benutzen. Der Bildausschnitt wird zwar vergrössert, aber die Auflösung wird schlechter. Darum lieber die Kamera nach vorne führen oder Handys mit optischem Zoom verwenden.
- Lieber zu viele Filmaufnahmen machen als zu wenig. Oft ist der grösste Teil der Aufnahmen nicht brauchbar.
- Filmen mit goldenem Schnitt. Das Bild wird imaginär in 3x3 Teile aufgeteilt. Das Objekt oder die Person ist nie in der Mitte des Bildes, sondern immer im äusseren Drittel. Der goldene Schnitt macht das Bild interessanter.
«Recht am eigenen Bild»
Werden Menschen gefilmt, braucht es dafür ein Einverständnis, denn hier gilt «Das Recht am eigenen Bild». Darum müssen die gefilmten Personen im Voraus über die Verwendung und Veröffentlichung des Videos informiert werden. Wer auf Nummer sicher sein will, holt sich ein schriftliches Einverständnis der Person.
Bei Kindern ist es besonders heikel. Hier ist – insbesondere, wenn die Eltern nicht dabei sind wie beispielsweise bei Schulklassen – eine schriftliche Bestätigung der Eltern nötig. Manche Lehrkräfte haben solche Bestätigungen von den Schülerinnen und Schüler bereits.
Wer auf Nummer Sicher gehen will und keine Bestätigung hat, sollte die Person nur so gefilmt werden, dass ihr Gesicht nicht erkennbar ist.
4. Schneiden
Sind die Clips im Kasten, geht es ans Schneiden. Es gibt viele verschiedene Schnittprogramme: Für Android, iOS (Apple)oder den PC. Welches Programm sich am besten eignet, kann jede und jeder durch Ausprobieren herausfinden. Handy-Schnittprogramme sind sehr praktisch. Sie sind nicht nur mobil verwendbar, auch der Upload auf Social-Media oder in den WahtsApp-Status ist einfacher. Kostenlose Apps haben oft ein Wasserzeichen, Logo und/oder Werbung enthalten ist, solange man die App nicht gekauft hat. Wer mit einer App zufrieden ist, sollte den Kauf in Betracht ziehen.
App-Empfehlung
iOS: iMovie, FilmoraGo, Adobe Premier Clip
Android: FilmoraGo, PowerDirector, Adobe Premier Clip
Urheberrechte bei Musik
Mit Musik oder Tönen lebt der Film noch viel mehr. Aber es dürfen nur lizenzfreie Musikstücke hinterlegt werden. Aber wo finde ich diese Musik?
Oft gibt es bereits freie Musikstücke in den Apps, die man kostenlos downloaden kann. Eine andere Variante ist das Downloaden von Musik über die Audio Library von YouTube: https://www.youtube.com/audiolibrary/music Diese Lieder dürfen frei verwendet werden.
Tipps & Tricks
Videoupload auf Facebook
Ein Video kann direkt oder via YouTube auf Facebook veröffentlicht werden. Ein Video auf YouTube zu veröffentlichen erfordert ein Profil, beziehungsweise einen eigenen YouTube-Kanal. Dieser kann kostenlos erstellt werden. Das Video direkt und ohne YouTube auf Facebook zu posten, hat den Vorteil, dass das Video automatisch ohne Ton startet (Autoplay-Funktion, sofern nicht durch den User deaktiviert), wenn jemand darüber scrollt. Die Chance, dass das Video geschaut wird ist somit grösser.
Untertitel
Mittlerweile sind Untertitel gang und gäbe – auch bei Kurzvideos. Untertitel haben den Vorteil, dass das Video auch ohne Ton geschaut werden kann. Zum Beispiel, wenn Nutzer ein Video schauen wollen, aber keine Kopfhörer dabei haben. Ein weiterer Vorteil: Das Video erreicht je nach dem mehr Reichweite, wenn das Gesprochene zwar Schweizerdeutsch, aber die Untertitel auf Hochdeutsch sind.
Dauer von Status-Videos
Während Videos bei Instagram Stories maximal 15 Sekunden lang sein dürfen, können im WhatsApp-Status längere Videos veröffentlicht werden. Hier stehen 30 Sekunden zu Verfügung, die Botschaft mit seinen Freunden oder Kunden zu teilen. Lädt man auf Instagram ein längeres Video hoch, wird es in mehrere Videos gesplittet.
Was bedeutet HD, Full HD und 4K?
Das sind unterschiedliche Bildauflösungen. HD hat eine Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten. Dieses Format ist üblich bei TV-Sendern. Full HD hat eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Diese Auflösung wird momentan (noch) bei vielen Produktionen für das Internet verwendet. 4K oft - auch UHD genannt - ist ein Format, das eine Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkte ermöglicht.
Das Filmen mit 4K hat zwar den Vorteil, dass der Film die beste Auflösung hat, braucht aber ungefähr viermal so viel Speicherplatz wie Full HD.