
Gemeinsam statt einsam – und trotzdem kaum tragbar
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Die Stiftung für Selbst-, Sozial- und Nothilfe in der Landwirtschaft (SSSNL) hat einen neuen Präsidenten: Urs Schneider, bis vor Kurzem stellvertretender Direktor des Schweizer Bauernverbands, tritt die Nachfolge von alt Nationalrat Hansjörg Hassler an, der die Stiftung während acht Jahren prägte. Die 2005 gegründete SSSNL unterstützt bäuerliche Familien in schwierigen Lebenssituationen – etwa bei gesundheitlichen Schicksalsschlägen, nach Unfällen, Todesfällen oder Naturereignissen.
In den letzten Jahren wurden jährlich rund ein halbes Dutzend Familien unterstützt, die Wirkung der Hilfe kann für die betroffenen Familien oft entscheidend sein. Das derzeit geschrumpfte Stiftungsvermögen stellt jedoch eine Herausforderung für die Zukunft dar.
Mit Urs Schneider übernimmt nun eine Persönlichkeit mit langjähriger Erfahrung in der Landwirtschaft und einem Gespür für die Realität bäuerlicher Betriebe das Präsidium. Im Interview spricht er über seine Motivation, die Bedeutung der Stiftung – und darüber, wie es gelingen kann, ihre Tätigkeit langfristig zu sichern.
Sie haben das Präsidium der SSSNL übernommen. Was hat sie persönlich dazu bewegt, dieses Amt anzunehmen?
Urs Schneider: Diese Stiftung wirkt da, wo die üblichen Sozialwerke oder gängigen Instrumente nicht genügen und kann in ganz schlimmen Fällen Not lindern. Ich setze daher gerne einen Teil meiner durch die Pensionierung gewonnenen Zeit für diese Sache ein. Es ist für mich eine fast schon logische Fortsetzung von 40 Jahren Einsatz für den Bauernstand.
In ihrer Laufbahn beim SBV hatten Sie viel Kontakt mit Notlagen in bäuerlichen Familien. Welche Rolle kann die Stiftung in solchen Situationen spielen?
Urs Schneider: Aufgrund des Vermögensstands ist derzeit nur die Unterstützung in gravierenden Notlagen möglich. Solche können eintreten zufolge von Unfällen, gravierenden gesundheitlichen Problemen, Todesfällen, Naturkatastrophen oder bei Tierseuchen. Die Stiftung leistet einmalige Beiträge, welche mithelfen, eine schwierige Situation zu überbrücken. Oft ist es so, dass die Unterstützung Betroffenen zumindest im finanziellen Bereich etwas Entlastung bringt, da sie auch anderweitig belastet sind.
Die Stiftung steht vor der Herausforderung, ihr Vermögen wieder aufzustocken. Welche Möglichkeiten sehen Sie diesbezüglich?
Urs Schneider: Im Zuge der Amtsübernahme habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass es wertvoll wäre, wenn die Stiftung durch grössere Spenden oder Legate von Unternehmen, Organisationen, Institutionen aber auch Privaten erhalten würde. Vielleicht findet sich Mal jemand, der die Stiftung in seinem Nachlass berücksichtigt, wie das bei Tier- oder Umweltorganisationen oft der Fall ist. Ich hoffe, es meldet sich jemand bei mir. Natürlich werde ich auch diverse Gespräche im vorgenannten Kreis führen. Ich habe auch schon hoffnungsvolle Signale für Unterstützungen bekommen.
Was ist Ihre Botschaft an potenzielle Unterstützerinnen und Unterstützer?
Urs Schneider: Die Stiftung hilft Menschen, die von schweren Schicksalsschlägen betroffen sind und dort, wo es wirklich dringend nötig ist. Wenn man jeweils einige Fälle anschaut, braucht es keine Botschaft mehr. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geben wir aber keine Einzelfälle bekannt. Der Stiftungsrat ging schon immer - und das wird auch in Zukunft unter meiner Führung der Fall sein - äusserst verantwortungsvoll mit den verfügbaren Mitteln um.
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