
«Wer Zukunft ernten will»: Der Gemüsebau am Wendepunkt
Der Verband Schweizer Gemüseproduzenten VSGP schlägt in bewegten Zeiten neue Pflöcke ein. An der diesjährigen Delegie...
Anlässlich der 25. Generalversammlung des Branchenverbands Swisscofel in Bern schlug Geschäftsführer Christian Sohm klare Töne an. In seiner Rede betonte er die enormen Herausforderungen, mit denen sich die Frischproduktebranche konfrontiert sieht – von politischen Zielkonflikten über wirtschaftliche Zwänge bis hin zu wachsenden Erwartungen an Nachhaltigkeit und Transparenz.
Im Zentrum seiner Rede standen jedoch Gegenwart und Zukunft: Die in der Erarbeitung befindliche Agrarpolitik 2030+ verlange von der Branche massive Transformationen in kürzester Zeit, insbesondere in Richtung Nachhaltigkeit. Gleichzeitig sei aber auch eine Steigerung der Produktion zur Wahrung der Versorgungssicherheit gefordert. «Ein schwieriges Unterfangen voller Zielkonflikte und Widersprüche», so Sohm.
Kritisch äusserte er sich zum behördlichen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. «Die Mittel werden aus politischer Motivation laufend zurückgezogen und verboten, während Alternativen in teils sehr komplizierten und langwierigen Zulassungsverfahren stecken», so Sohm. Zudem werde von überall eine Steigerung des Anteils ökologisch nachhaltiger Produkte gefordert: «Aber im Markt stellen wir nicht wirklich eine Erhöhung der Nachfrage oder gar der Zahlungsbereitschaft fest.» Es sei richtig, in all diesen Bereichen aktiv zu werden: «Aber wir tendieren im Moment dazu, die Dinge zu erzwingen, anstatt uns wieder darauf zu fokussieren, positive Anreize zu schaffen.»
Denn mit diesem Ansatz werden die Unternehmerinnen und Unternehmer laut Sohm eine Dynamik hin zu wirklich nachhaltigen Produktentwicklungen entwickeln. «Wir müssen uns auf Lösungen fokussieren, die umsetzbar und wirksam sind.»
Sohm plädiert dafür, dass sich die gesamte Wertschöpfungskette auf ein System einigt, mit dem nachhaltige Mehrwerte transparent messbar gemacht werden können. Dann werde es auch leichter fallen, die Mehrwerte in Wert zu setzen.
Die Produzenten bräuchten zudem klare Rahmenbedingungen, positive Anreize und Investitionssicherheit – nicht zusätzlichen administrativen Ballast.
Auch die Marktlage sei angespannt. Die Verkaufspreise im Früchte- und Gemüsesegment blieben unter Druck. Die Diskussion über Lebensmittelpreise werde teils polemisch und faktenarm geführt.
Trotz aller Herausforderungen zeigte sich Sohm zuversichtlich: Die junge Generation interessiere sich zunehmend für unverarbeitete, naturnahe Produkte – ein grosses Potenzial für die Branche. Mit einem neuen Nachwuchsformat will Swisscofel zudem gezielt junge Fachkräfte der eigenen Branchen ansprechen und vernetzen und setzt damit auch intern auf die jüngeren Generationen.
Zum Schluss appellierte Sohm an Dialogbereitschaft und Zusammenarbeit innerhalb der Branche: «Grosse Potenziale liegen in den Schnittstellen der Wertschöpfungskette.» Swisscofel verstehe sich dabei als Bindeglied zwischen seinen Mitgliedern, aber auch den einzelnen Akteuren der Wertschöpfungskette – und stehe bereit, um Mitglieder dabei zu unterstützen, am Markt erfolgreich zu bleiben.
Swisscofel-Präsident Martin Farner hat sich aus gesundheitlichen Gründen entschieden, seine Funktion nicht mehr weiter auszuüben. Er hatte den Verband seit 2019 strategische geführt. Neuer Präsident von Swisscofel ist Christian Bertholet, der bisher als Vizepräsident amtete. Bertholet arbeitet seit 30 Jahren in der Branchen und ist aktuell noch bei Inoverde beschäftigt. Die beiden neuen Vizepräsidenten sind Renato Häfliger und Andreas Allenspach. Neu in den Vorstand gewählt wurden Patrick Forster, Michel Nick und Xavier Patry.
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