Gefragt sind Vielfalt, Wettbewerb und Freiraum
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Der Export von Schweizer Wein sei grundsätzlich nicht schwierig und trotzdem gebe es mehrere administrative Hindernisse, erklärt Nicolas Joss, Direktor von Swiss Wine Promotion. Das erste Hindernis seien die Kosten für die obligatorischen Analysen im europäischen Vergleich: In der Schweiz kosteten diese Analysen pro Wein und Jahrgang 250 Franken, während es bei den europäischen Kollegen nur ein paar Dutzend Euro seien. «Da in der Schweiz keine grossen Mengen – sprich mehrere Millionen Liter – pro solche Referenz produziert werden, wirken sich diese Kosten auch stark auf die Produktionskosten aus», erläutert der Swiss-Wine-Promotion-Direktor weiter. Ausserdem seien bestimmte Flaschengrössen auf europäischem Gebiet verboten und nur das Format der 75-cl-Flasche für Wein anerkannt.
So machten die Exporte von Schweizer Wein je nach Jahr zwischen 0,5 und 1,2 Prozent aus. «Das jährlich produzierte Volumen hat einen starken Einfluss auf die Verfügbarkeit für den Export», erklärt Nicolas Joss. So hänge die niedrige Exportrate hauptsächlich damit zusammen, dass die Schweizer Weinproduzenten immer den Schweizer Markt bevorzugt hätten. Und obwohl der Bekanntheitsgrad von Schweizer Weinen im Ausland von Jahr zu Jahr steige, handle es sich im Ausland dennoch nicht um einen beliebten oder alltäglichen Wein. «Schweizer Weine sind Nischenprodukte mit geringer Verfügbarkeit – selten und einzigartig», meint Nicolas Joss und ergänzt: «Aber natürlich besteht ein grosses Potential, uns sowohl im Export als auch auf dem Binnenmarkt zu verbessern.»
Unter anderem aufgrund der höheren Produktionskosten in der Schweiz aufgrund der Löhne, dem hohen Anteil an Handarbeit oder dem alpinen Klima, sei es der Schweiz aber nur möglich, den Wein auf dem Exportmarkt zu einem höheren Preis anzubieten. «Auch deshalb müssen wir in der Kategorie der Ausnahmeweine mit einer überdurchschnittlichen Preisgestaltung bleiben», erklärt Nicolas Joss. Ausserdem müsse darauf hingewiesen werden, dass der Sektor derzeit unterhalb seiner Produktionskapazität produziere, um die Einkaufspreise aufrechtzuerhalten.
Trotz des hohen Preises und der geringen Verfügbarkeit wird im Ausland aber Schweizer Wein getrunken. So gehören Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, England, USA, Kanada, China, Japan und Singapur laut Nicolas Joss zu den wichtigsten Exportmärkten. «Schweizer Weine werden auch noch in viele andere Länder exportiert – allerdings nur in begrenzten Mengen», ergänzt der Swiss-Wine-Promotion-Direktor.
Und es scheint, als seien vor allem die Schweizer Weissweine im Ausland beliebt. Zumindest besetzt Weisswein laut Nicolas Joss zwei Drittel des Exportvolumens. «Das ist je nach Land aber sehr unterschiedlich – dasselbe gilt für den Preis», meint dem Direktor von Swiss Wine Promotion. So sei der Durchschnittspreis von Rot und Weisswein auf dem europäischen Markt wie in Deutschland, Frankreich oder Belgien um fast 50 Prozent tiefer als in aussereuropäischen Ländern wie den USA, China, Japan oder Singapur.
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