Bessere Einkommen dank Milch und Fleisch
Der Arbeitsverdienst von Landwirtinnen und Landwirten ist zwischen 2015 und 2022 um rund ein Viertel gestiegen. Zwisc...
Wie beeinflusst der Klimawandel die Landwirtschaft? Diese steht vor extremen Herausforderungen wie Trockenheit oder übermässigem Niederschlag. Wie kann die Landwirtschaft diesen Herausforderungen begegnen? Braucht es neues, geeignetes Saatgut und Alternativen beim Nutzen des Bodens?
Gleichzeitig wird seit einiger Zeit ein Trend in Richtung Deglobalisierung beobachtet: Selbstversorgung und einheimische Produkte gewinnen an Bedeutung. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine verdeutlicht, wie stark die Abhängigkeit in der Schweiz vom Ausland ist, sowohl in der Landwirtschaft als auch in anderen Sektoren. Diese bequeme Abhängigkeit soll durch eine weniger bequeme, aber eigenverantwortliche und selbstbestimmte Herangehensweise ersetzt werden.
In der von Adrian Krebs geleiteten Diskussionsrunde wurde in diesem Sinne über Klimapolitik und Klimaschutz in der Landwirtschaft diskutiert. Unter anderem setzten sich die Gäste mit der Frage auseinander, ob die Wertschöpfung in der Milchwirtschaft so verteilt sei, dass die Landwirtinnen und Landwirte auch nachhaltig in die Zukunft gehen und den von ihnen verlangten Beitrag zum Klimaschutz überhaupt leisten könnten.
Peter Hegglin, Ständerat und Präsident der Branchenorganisation Milch, betonte die Vielfalt der Interessen in der Milchwirtschaft und verglich sie mit einer Familie, in der gelegentlich Meinungsverschiedenheiten auftreten. Er erklärte: «Wir verfolgen grundsätzlich das gleiche Ziel, die Wertschöpfung der Milch zu stärken, aber jeder versucht natürlich am Tischtuch zu ziehen, um für sich das Beste herauszuholen – und das Ziel müsste natürlich sein, dass alle Mehrwert haben.» Peter Hegglin zeigte sich optimistisch hinsichtlich der aktuellen Marktleistung und Preise und glaubt, dass dies insgesamt gelinge.
Dagegen äusserte Martin Haab, Nationalrat und Präsident des Zürcher Bauernverbands, Bedenken hinsichtlich der Verteilung der Kräfte innerhalb der Branche. Er verwies darauf, dass zwar alle Akteure am Tisch sitzen, aber die Frage sei, auf welcher Seite des Tisches sie sich befänden. Haab betonte, dass es Nachholbedarf gebe, um das Kräfteverhältnis besser zu verteilen. Aus seiner Sicht ist die Verteilung der Wertschöpfung in der Land- und Milchwirtschaft nicht ausgewogen und einige Akteure würden nicht in gleichem Masse von den aktuellen Entwicklungen profitieren wie andere.
Die Teilnehmenden des Podiums waren sich einig, dass alle von den Auswirkungen betroffen seien und dass Zusammenarbeit entscheidend sei. Es bedürfe einer verstärkten Bereitstellung von Informationen und einer klaren Kommunikation bezüglich der Klimaziele. Darüber hinaus sei es wichtig, auf datenbasierte Informationen zurückzugreifen, um fundierte Entscheidungen und Massnahmen zu treffen.
Ein erheblicher Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz könne durch den Konsum von regionalen oder schweizerischen Produkten geleistet werden, was im Einklang mit dem Konzept «Regionalität = Nachhaltigkeit = Versorgungssicherheit» stehe. Um ein Umdenken einzuleiten, sei auch die schrittweise Umsetzung von Innovationen von grosser Bedeutung. Es wurde ebenfalls betont, dass die Inlandproduktion von entscheidender Bedeutung sei, sowohl für die Selbstversorgung als auch für die Nachhaltigkeit in der Land- und Ernährungswirtschaft.
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