Raclette Suisse mit Rückenwind: Mehr Käse, neues Logo und starke Marke

Die Schweiz liebt Raclette – und auch über die Landesgrenzen hinaus wird der Käse immer beliebter. An der Vereinsversammlung präsentierte Raclette Suisse Zahlen, neue Gesichter und frische Ideen für die Zukunft.
Zuletzt aktualisiert am 18. Juni 2025
von Renate Hodel
3 Minuten Lesedauer
Raclette Lid

Die Produktion von Schweizer Raclettekäse ist im Jahr 2024 um 3,1 Prozent auf 17’230 Tonnen gestiegen. Besonders bemerkenswert: Der Export wuchs um satte 7,8 Prozent. «Seit es den Verein Raclette Suisse gibt, hat sich die Menge fast verdoppelt», betonte Geschäftsführer Jürg Kriech an der Versammlung in Zürich. Der beliebte Käse wird nicht nur in den heimischen Öfen geschmolzen, sondern auch immer öfter in ausländischen Pfännchen serviert – ein starkes Zeichen für die internationale Anziehungskraft der Schweizer Käsetradition.

Marke weiterentwickelt

Auch optisch geht der Verein mit der Zeit: Nach 28 Jahren wurde das bekannte Logo modernisiert. Die Schrift wirkt zeitgemässer, die Farben sind reduziert – der Charakter der Marke bleibt jedoch erhalten. Gleichzeitig setzt Raclette Suisse neu auf Moderatorin Lynn Grüter als Markenbotschafterin. Sie soll helfen, die Begeisterung für Raclette weiterzutragen.

Im vergangenen Jahr setzte der Verein auch auf ein breit gefächertes Kommunikationspaket: TV-Spots, ein digitaler Adventskalender mit über 580’000 Aufrufen, Social-Media-Kampagnen, verschiedenen Events oder Degustationen im Detailhandel. Die Sommeraktion «Raclette-Team-Challenge» auf TikTok, Instagram und Facebook erreichte 6,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer – über 7,5 Millionen Videoaufrufe zeugen von der Beliebtheit des Käses auch ausserhalb der klassischen Wintersaison.

2025 Vereinsversammlung Raclette Suisse Praesident Juerg Simon Geschaeftsfuehrer Juerg Kriech Rho
Präsident Jürg Simon und Geschäftsführer Jürg Kriech stellen das neue Logo vor. (rho)

Neue Stimmen und Fairness im Fokus

Im Vorstand gibt es ausserdem frischen Wind: Jolanda Kammermann übernimmt den Sitz für Emmi Schweiz AG, während mit Julien Linford von der Fromagerie Linford, Vincent Rohrbasser von der Fromagerie Villaz-St-Pierre und Simon Rickenbach von der Käserei Siebenhusen, drei neue Käser den Verein verstärken. Insgesamt zählt der Verein nun 43 Mitglieder, die gemeinsam für Qualität, Authentizität und Herkunft des Schweizer Raclettekäses einstehen.

Allerdings bleibt ein Sorgenkind, denn nicht alle Racletteproduzenten beteiligen sich an den gemeinsamen Werbemassnahmen, profitieren aber dennoch vom positiven Image der Marke. Deshalb hat Raclette Suisse beim Bundesamt für Landwirtschaft ein Gesuch eingereicht, um seine Aktivitäten auf Nichtmitglieder auszuweiten – eine sogenannte Allgemeinverbindlicherklärung. Präsident Jürg Simon erklärt: «Wir können keine bevorzugte Behandlung einzelner Hersteller akzeptieren, deshalb ist dieser Schritt nötig, um faire Bedingungen für alle zu schaffen.»