Zukunftsfähige Landwirtschaft durch fortschrittliche Züchtungsmethoden
Der Verein «Sorten für Morgen» plädiert für eine starke Pflanzenzüchtung und eine offene Haltung gegenüber neuen Züchtungsverfahren. Die Argumentation beruht unter anderem auf der Überzeugung, dass der Anbau von Pflanzen – die Basis jeder landwirtschaftlichen Produktion – durch die Anwendung innovativer Technologien optimiert werden muss, erklärte Jürg Niklaus, der Vereinspräsident von «Sorten für Morgen», während seines Gastreferats bei der Delegiertenversammlung des Schweizer Obstverbands.
Die Argumente für die neuen Züchtungstechnologien sind laut Verein vielfältig: Sie versprechen, die Effizienz und die ökologische Nachhaltigkeit der Landwirtschaft zu verbessern, indem sie die Entwicklung robuster und produktiver Pflanzensorten ermöglichen. Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Nahrungsmittelknappheit betonte Jürg Niklaus in seinem Referat die Notwendigkeit, Forschung und Entwicklung zu fördern und den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu reduzieren sowie die Schweizer Pflanzenproduktion wettbewerbsfähig und autonom zu halten. Der internationale Trend und die Fortschritte in der Gentechnik würden die Dringlichkeit untermauern, aktuelle Regelungen zu überdenken und das Moratorium zu überwinden. «Die Tage des Genmoratoriums sind gezählt», so Jürg Niklaus.
Schweiz könnte zurückfallen
In seinem Gastreferat hob Jürg Niklaus ausserdem die Bedeutung der sogenannten Gen-Schere CRISPR/Cas und anderer moderner Züchtungsmethoden hervor. Diese Technologien ermöglichen es, Pflanzen effizienter und präziser als je zuvor zu züchten, indem gezielt Veränderungen im Erbgut vorgenommen werden, ohne fremdes Erbmaterial einzuführen.
Diese modernen Methoden könnten die traditionelle Züchtung revolutionieren, indem sie schneller und gezielter neue Sorten entwickeln, die den landwirtschaftlichen Ertrag steigern und gleichzeitig die Umweltbelastung minimieren, so Jürg Niklaus. Und er warnte davor, dass die Schweiz technologisch und wettbewerblich zurückfallen könnte, sollte sie sich gegen eine Liberalisierung der neuen Züchtungsverfahren entscheiden.