Gold für den Tête de Moine?
Die besten 5’244 Käse aus der ganzen Welt treten gegeneinander an. Zum ersten Mal findet die Meisterschaft im Käselan...
Die 37. Ausgabe der World Cheese Awards ist die erste, die in der Schweiz stattfindet. Und auch der weltbeste Käse kommt aus der Schweiz: Le Gruyère AOP Spezial der Bergkäserei Vorderfultigen von Käser Pius Hitz setzte sich in Bern gegen 5’243 konkurrierende Käse durch. Aus derselben Käserei hatte bereits 2022 in Wales ein Gruyère AOP den Weltmeistertitel errungen.
Für Olivier Isler, Direktor der Interprofession du Gruyère, ist dieser Titel eine kollektive Anerkennung: «Dieser Erfolg ist der Erfolg der gesamten Branche – von den Milchproduzenten über die Käsehersteller bis hin zu den Affineuren», erklärte Olivier Isler, Direktor der Interprofession du Gruyère, gemäss Mitteilung. Der Gruyère AOP stehe für Präzision, Leidenschaft und Schweizer Authentizität. «Wir sind stolz darauf, dass dieses Knowhow erneut auf internationaler Ebene gewürdigt wird», wird Olivier Isler weiter zitiert.
«Ich wünsche mir ein wunderbares Käsefest, dass die ganze Qualität des Schweizer Käses in die Welt hinausträgt», hatte Lorenz Hirt, Präsident von Switzerland Cheese Marketing (SCM) bei der Eröffnung in der neuen Festhalle der Bernexpo gesagt. Dieser Wunsch ging mit dem Schweizer Sieg in Erfüllung.
«Die World Cheese Awards sind das bedeutendste internationale Käseereignis 2025 und die Schweiz freut sich sehr, zum ersten Mal Gastgeberin dieses wichtigsten Events zu sein», sagt Bundesrat Albert Rösti an der Eröffnungsfeier. Er war kurzfristig für Guy Parmelin eingesprungen, der zu den Zollverhandlungen in die USA reiste. Ein Thema, welches auch die Käse- und damit die gesamte Milchbranche stark belastet. Eine Reduktion der Zölle wäre besonders für Gruyère AOP, für welchen die USA einen wichtigen Absatzmarkt darstellen, ein weiterer Erfolg.
Mit einem Augenzwinkern erinnerte Albert Rösti an den französischen General Charles de Gaulle, der einst gesagt haben soll, es sei schwierig, ein Land mit 258 Käsesorten zu regieren. «In der Schweiz gibt es Schätzungen zufolge etwa 700 Käsesorten», so der Bundesrat. «Und dennoch kann ich bestätigen, dass die Schweiz durchaus regierbar ist – der Käse ist also nicht das Problem, sondern vielleicht die Lösung unserer Probleme», so Rösti weiter.
Er hob hervor, dass Käse weit mehr sei als ein Nahrungsmittel: «Käse war und bleibt nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern auch ein Symbol unseres Handwerks, unserer Gemeinschaft und unserer Identität.»
Der Bundesrat verwies auf die enge Verbindung zwischen Käseproduktion, Landschaftspflege und Kultur. «Die Käseproduktion erlaubt eine wirtschaftlich besonders interessante Nutzung unserer Wiesen, sie erhält Landschaft und Biodiversität, schützt die Umwelt und stärkt Kultur und Identität unseres Landes», erklärte er.
Albert Rösti illustrierte die Verbindung von Tradition und Innovation mit einem Beispiel aus dem Jura: «Bereits um 1192 stellten die Mönche im Kloster Bellelay Käse her und mit der Erfindung der Girolle 1981 durch den Feinmechaniker Nicolas Crevoisier konnten die typischen Rosetten auch zu Hause hergestellt werden – für die Bewohner des Jura ist die Girolle wahrscheinlich die bedeutendste Erfindung aller Zeiten nach der des Rades.»
Albert Rösti betonte die Rolle der Schweiz als Forschungsstandort im Bereich Käseherstellung: «Unsere Forschungsinstitutionen sorgen dafür, dass traditionelle Verfahren wissenschaftlich optimiert, Produkte hochwertig und sicher und die Produktionsprozesse nachhaltig werden.»
Zum Abschluss seiner Rede zeigte sich der Bundesrat überzeugt, dass der Käse in der Schweiz auch künftig eine zentrale Rolle spielen werde. «Qualität und Typik, genauso wie Innovation und Dynamismus, sind die Charakteristiken, die unseren Käse im Vergleich zu allen anderen Produkten einzigartig machen.»
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2016 |
Kraftkar, Tingvollost, Norwegen |
San Sebastián, Spanien |
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2017 |
Cornish Kern, Lynher Dairies, UK |
London, UK |
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2018 |
Fanaost, Ostegården, Norwegen |
Bergen, Norwegen |
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2019 |
Rogue River Blue, Rogue Creamery, USA |
Bergamo, Italien |
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2020 |
Kein Wettbewerb (Covid-19) |
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2021 |
Olavidia, Quesos y Besos, Spanien |
Oviedo, Spanien |
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2022 |
Le Gruyère AOP Réserve, Vorderfultigen Gourmino, Schweiz |
Newport, Wales |
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2023 |
Nidelven Blå, Gangstad Gårdsysteri, Norwegen |
Trondheim, Norwegen |
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2024 |
Queijo de Ovelha Amanteigado, Quinta do Pomar, Portugal |
Viseu, Portugal |
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2025 |
Le Gruyère AOP Spezial, Vorderfultigen, Schweiz |
Bern, Schweiz |
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