Das Schweizer Brot will auffallen

Schweizer Brot hat neu eine Herkunftsmarke. Die erste Resonanz von Verarbeitern und Produzenten ist positiv.
Zuletzt aktualisiert am 3. September 2021
von Jonas Ingold
2 Minuten Lesedauer

Die Backwaren-Importe sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dagegen helfen soll die im Frühjahr beschlossene Deklarationspflicht. Aber Gesetze alleine sollen es nicht regeln, vielmehr ist die Branche auch privatrechtlich aktiv geworden und hat Ende August die neue Marke «Schweizer Brot» lanciert.

«Wir haben die gesetzliche und die privatrechtliche Piste immer gleichwertig verfolgt. Wir wollen nicht auf die Politik warten, sondern auch selbst tätig sein», sagt Stephan Scheuner, Geschäftsführer des Vereins Schweizer Brot und Direktor der Branchenorganisation Swiss Granum. Die neue Marke «Schweizer Brot» sei ein Bestandteil der Mehrwertstrategie der Branche und solle Konsumentinnen und Konsumenten für die Herkunft von Backwaren sensibilisieren. «Schweizer Brot hat einen Mehrwert und den wollen wir transparent aufzeigen. Konsumentinnen und Konsumenten sind sich teilweise nicht bewusst, dass sie Importbrot konsumieren», so Scheuner.

Verarbeitung ausschliesslich in der Schweiz

Produzenten und Verarbeiter können die Marke nach einem Autorisierungsverfahren verwenden und auf Verpackungen oder am Verkaufspunkt platzieren. Unter anderem müssen dafür 80 Prozent der Rohstoffe aus der Schweiz stammen und die Verarbeitung darf nur in der Schweiz erfolgen. Die Marke kann für Brot, Kleinbrot wie Gipfeli und Weggli oder auch für Sandwichbrot verwendet werden.

Markt nimmt Marke positiv auf

Die Resonanz habe ihn sehr positiv überrascht, sagt Stephan Scheuner. Bisher konnte der Verein rund 70 Anträge bearbeiten. «Es handelt sich hauptsächlich um gewerbliche Bäckereien aus der ganzen Schweiz», erklärt er. Nicht nur Mitglieder des Vereins Schweizer Brot haben Anträge gestellt, sondern auch solche, die nicht im Verein vertreten sind. Auch sie können die Marke nutzen, wenn sie die Bedingungen erfüllen. Die Bäckereien liefern jeweils Umsetzungsvorschläge für die Nutzung der Marke. So dürfte sie schon bald in den Bäckereien sichtbar sein.

Der Verein plant auf das letzte Quartal des Jahres eine Radiokampagne, um die Konsumentinnen und Konsumenten auf die Mehrwerte von Schweizer Brot aufmerksam zu machen. Begleitet wird diese mit einer Online-Kampagne mit Verweis auf die Website, auf welcher der bisherige Content-Teil weitergeführt wird. Dieser beinhaltet neben Infos zu Schweizer Getreide, Mehl und Brot unter anderem auch Ideen für den Umgang mit Brot oder die Verwertung von altem Brot und leistet so aktiv einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung.