Huhn und Ei gehören zusammen

GalloCircle und GalloSuisse schliessen zusammen – nun sind die Legehennenhaltung und -verwertung unter einem Dach. Was geschieht mit Legehennen am Ende ihrer Eierproduktion?
Zuletzt aktualisiert am 11. Juni 2025
von Jasmine Baumann
3 Minuten Lesedauer
2025 Gallo Suisse Jba

Nach ein bis zwei Jahren in der Eierproduktion werden Legehennen in der professionellen Haltung in der Regel ausgestallt. Und was nun? Legehennenfleisch ist heute nicht mehr sehr populär.

Warum sollte man auch ein Suppenhuhn essen, wenn man doch ein saftiges Poulet erhält, das erst noch günstiger ist? Das Fleisch von Hennen ist jedoch schmackhaft und hat gesunde Inhaltsstoffe.

80 Prozent der Legehennen werden geschlachtet

Um die Vermarktung von Hennen als Lebensmittel kümmert sich seit 2012 die Genossenschaft GalloCircle. Und dies erfolgreich: 2024 hat GalloCircle 2’116’000 Hennen verwertet, wobei 60 Prozent wieder in den Lebensmittelkanal als Suppenhuhn ganz oder Legehennenprodukte gingen.

«Gesamtschweizerisch schätzen wir, dass zirka 80 Prozent der insgesamt 3,5 Millionen Legehennen in der Schweiz als Lebensmittel verwertet werden», sagt André Hodel, Präsident von GalloCircle, auf Anfrage. Es gibt diverse kleinere und mittlere Schlachthöfe in der Schweiz, welche ebenfalls Hennen schlachten und diese dann selbst vermarkten oder dann über Eierproduzenten wieder in den Hofläden zu finden sind.

Die restlichen 20 Prozent werden für die Energieproduktion in Biogasanlagen genutzt. «Unser Ziel ist es eines Tages 100 Prozent der Hennen in den Lebensmittelkanal zurückzuführen – dafür benötigen wir die Unterstützung der Konsumenten, die diese Produkte kaufen», sagt André Hodel. Die Akzeptanz für Schweizer Legehennen habe in den letzten Jahren zugenommen. Aufgrund der Vielfalt in den Fleischregalen mit Geflügel ist es aber herausfordernd, das Legehennenfleisch zu profilieren.

Kreisläufe schliessen

Daher wollen sich GalloCircle und GalloSuisse, der Verein der Schweizer Eierproduzenten nun zusammenschliessen. Das Ziel von «GalloFuturo», der gemeinsamen Zukunft, ist ein gemeinsames Marktauftreten und eine einheitliche klare Kommunikation rund um die Schweizer Henne und das Schweizer Ei. «Mit dem Zusammenschluss können wir Kreisläufe in der Legehennenhaltung schliessen», erklärt Daniel Würgler, Präsident von GalloSuisse.

Die Delegierten stimmten dem Zusammenschluss an der Delegiertenversammlung vom letzten Donnerstag in Aarburg einstimmig zu. Die Genossenschaft GalloCircle wird auf den 1. Januar 2026 in GalloSuisse integriert und als eigenständiges Departement weitergeführt.

Für den Zusammenschluss musste zuerst GalloSuisse von einem Verein in eine Genossenschaft umgewandelt werden. Dies weil ein Verein keine wirtschaftliche Aktivität ausüben darf. Die Delegierten stimmten der rückwirkenden Umwandlung auf den 1. Januar 2025 ebenfalls einstimmig zu. Für die Produzentinnen und Produzenten bleibt dabei alles beim Alten – sie sind weiterhin Mitglieder.