«Alle wollen kommen, aber wir können nicht allen einen Platz geben»
Während etliche Publikumsmessen um die Gunst des Publikums und der Aussteller buhlen müssen, stehen Fachmessen oft be...
Was bringt die gerade vom 19. vom 28. Januar 2024 zum 88. Mal stattfindende Internationale Grüne Woche Berlin (IGWB) der Schweiz? Am besten wissen das Urs Schneider, Präsident von Agro Marketing Suisse (AMS) und Markus Rediger, bis letzten Sommer Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID) und jahrelanges AMS-Vorstandsmitglied. Seit 1999/2000 sind sie beide nun schon vor Ort, um die Schweizer Landwirtschaft international im besten Licht zu präsentieren.
«Die IGWB ist ein Paradebeispiel dafür, welche Wirkung wir erzielen können, wenn es uns gelingt, unterschiedlichste Kräfte der Schweizer Landwirtschaft zu bündeln», sagt Urs Schneider. «Unser Ziel ist seit über 20 Jahren unverändert dasselbe: Wir zeigen auf, welche Fülle an landwirtschaftlichen Produkten die Schweiz über die Identifikationsprodukte wie Käse und Schokolade hinaus zu bieten hat. Und dass es sich lohnt, unser Land zu besuchen.»
Nicht zu vergessen, ist die politische Aussenwirkung, die der ganzen Schweiz zugutekommt. So sagt Markus Rediger: «Wir nutzen hier die Gelegenheit, auf oberster Ebene den Kontakt mit der deutschen und europäischen Landwirtschaftspolitik zu pflegen.» Und er ergänzt: «Indem wir dies seit über 20 Jahren auf konstant professionellem und sehr hohem Niveau tun, erreichen wir eine Wirkung, die weit über die Schweizer Landwirtschaft hinausgeht. Die Sympathiepunkte, die wir hier mit unserem von Agro Marketing Suisse konzertierten Auftritt gewinnen, tragen Früchte für unser ganzes Land.»
Unter den 1’400 deutschen und internationale Ausstellern fällt der Auftritt der Schweiz auf. Cem Özdemir, der deutsche Minister für Ernährungs- und Landwirtschaft schneidet bei seinem Rundgang ein Stück Emmentaler aus einem grossen Laib – und muss dafür mehrmals ansetzen. Das Bild wie er den Emmentaler hochhält, macht trotzdem Karriere in der deutschen Online- und Printpresse. Beste Werbung also für die Schweiz. Dass sich Özdemir am Schokoladenstand als grosser Fan von Schweizer Schokolade outet, ist weiteres Wasser auf die Mühlen von Agro Marketing Suisse, die den Schweizer Auftritt koordiniert.
Die IGW Berlin erreicht jedes Jahr rund 350’000 Besucherinnen und Besucher. Ihr besonderer Wert ergibt sich nicht allein aus der Tatsache, dass die 1’400 Ausstellerinnen und Austeller aus der ganzen Welt ihre regionalen Produkte präsentieren. Sondern auch aus den Rahmenveranstaltungen, an denen ein politischer Dialog über die Zukunft der Landwirtschaft in Europa und der ganzen Welt geführt wird. Hier säen wichtige Entscheidungsträger, was in Zukunft geerntet werden soll.
Das ist nicht nur angesichts der aktuellen Versorgungslage wichtiger denn je. Sondern bietet auch Perspektiven dafür, wie die Landwirtschaft den sehr anspruchsvollen Spagat schaffen kann zwischen Leistungsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit und Tierwohl.
Agro Marketing Suisse, der auch der LID angehört, konnte in den Folgetagen nicht nur zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf spielerische Art wie mit einem Dating-Game für Schokoladenliebhaber verwöhnen. Sie brachte mit Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, der Schweizer Botschafterin Livia Leu, Nationalrat Leo Müller und Jean-Marc Chappuis, Vize-Direktor Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), auch hochkarätige Vertreter der Landwirtschaft zusammen.
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