Emotionaler Weg
Die Gesamtmelioration sei ein Mehrgenerationenprojekt. «Und», sagt Hansueli Baumann, «es war ein weiter Weg, der teilweise hoch emotional war.» Nachvollziehbar! Denn wenn Bauernfamilien über Generationen ihre Flächen bewirtschaften, bauen sie dazu eine Bindung auf. Dieses Feld gegen ein anderes einzutauschen kostet Überwindung für die Besitzer und andererseits Überzeugung der Vermittler. 396 Hektaren mit 93 Grundeigentümern und 15 aktiven Bauernfamilien mussten an den Tisch gebracht werden. Mittlerweile sei das Vorhaben kurz vor dem Abschluss. Gerade wurden die neuen Wege abgenommen. Einzig die Sanierung des Drainagesystems stehe noch auf der Agenda. Diese wird im kommenden Jahr fertiggestellt.
Externe Schätzungskommission eingesetzt
Zwei Jahre vor der Beschlussfassung führte Hansueli Baumann viele Gespräche, denn es brauchte einen Mehrheitsentscheid für die Durchführung der Melioration. Entweder mussten 50% der Grundeigentümer zustimmen, oder aber 50% der Fläche mussten zusammenkommen. Nach dem positiven Mehrheitsbeschluss nahm die extern beauftragte Schätzungskommission mit einem technischen Leiter den Bestand auf und bewertete nach Bodenpunkten die Flächen. Sie schlug den Beteiligten den jeweiligen Flächentausch vor und führte die Verhandlungen. Das begrüsste Hansueli Baumann, um nicht mit seinen Kollegen aus der Gemeinde im Clinch zu liegen. Dadurch, dass Baumann insgesamt weniger betroffen war, bestand nicht die Gefahr, dass er sich selbst als Präsident in eine Vorteilsstellung brachte.