Biodiversitätsförderflächen: Detektionsbasiert gegen Blacken

Dank technischen Fortschritten sind immer präzisere Einsätze bei der Unkrautbekämpfung möglich. Agroscope hat den Einsatz von Detektionsbasierten Applikationen (DA) auf Biodiversitätsförderflächen (BFF) bereits 2023 getestet. Dieses Jahr können die Geräte über kantonale Bewilligungen auf BFF eingesetzt werden.
Zuletzt aktualisiert am 28. März 2024
von Jonas Ingold
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Detektionsbasierte Applikation AGROLINE
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Auf BFF sind nur Einzelstock- oder Nesterbehandlungen mit spezifischen Herbiziden zulässig, sofern sie nicht mit angemessenem Aufwand mechanisch bekämpft werden können. Nicht zugelassen sind die Detektionsbasierten Applikationen (DA). Dabei handelt es sich um Geräte, die mittels Bilderkennung Problempflanzenarten identifizieren und mit Herbizid behandeln.

Noch offen ist, ob DA genügend präzise arbeiten, sodass sie künftig zur automatisierten Einzelstockbekämpfung von Blacken oder auch anderen Problempflanzenarten auf BFF zugelassen werden könnten.

Blacken gut erkannt – aber noch unerwünschte Nebeneffekte

In einem Versuch der Agroscope auf 23 extensiv genutzten Wiesen zeigte die DA im letzten Jahr gute Ergebnisse bei den Trefferquoten (>68%) gegen die Blacke. Allerdings verwechselten die Geräte Blacken auch mit wertvollen Arten wie beispielsweise den Zeigerarten der Qualitätsstufe II Witwenblume oder Wiesenbocksbart.

Schon 2024 über kantonale Bewilligungen möglich

Um dies künftig zu verhindern oder vermindern, werden die Geräte trainiert. Agroscope setzt die Untersuchungen fort. «Über kantonale Bewilligungen können die Detektionsbasierten Applikationen 2024 auf Biodiversitätsförderflächen eingesetzt werden», erklärt Florie Marion vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Für das genaue Vorgehen können sich die interessierten Landwirtinnen und Landwirte ans kantonale Landwirtschaftsamt wenden.

Mit den neuen Untersuchungen sollen genügend Daten gesammelt werden, um über eine zukünftige Zulassung der DA auf BFF entscheiden zu können.

Blacken BLW
Blacken und weitere Problempflanzen könnten künftig auch auf Biodiversitätsförderflächen detektionsbasiert bekämpft werden. (BLW)

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