Hauptinhalt
Verstärktes Engagement in der Politik 1946-1952
1946
Vorbereitung auf den Abstimmungskampf um die Wirtschaftsartikel der Bundesverfassung. Aufklärung über die künftige Regelung des Schlachtviehabsatzes und die Milchpreisfrage. Übernahme des Vorsitzes der landwirtschaftlichen Radiokommission des Bauernverbandes durch den Redaktor des L.I., vermehrte Einflussnahme beim Radio.
1947
Erfolgreiche Führung der Presse- und Informationskampagne zugunsten der Wirtschaftsartikel durch den L.I. (Annahme in der Volksabstimmung vom 6. Juli). Vorarbeiten für die Abstimmung über die zweite Zuckerfabrik. Exkursionen und Reportagen (Presse, Radio) über die Folgen der monatelangen Trockenheit im Sommer. Feststellung im Jahresbericht, der L.I. sei weit über das hinaus gewachsen, was anfänglich abgesteckt wurde. Opposition gegen die Tendenzen in der Öffentlichkeit, "den Kleinbauernstand und den Mittelbauernstand als überflüssig und wertlos für unser Land darzustellen".
1948
Grosse Enttäuschung über das Nein zur zweiten Zuckerfabrik in der Volksabstimmung vom 14. März. Schlussfolgerung im Jahresbericht des L.I., die taktische Leitung könne nicht verantwortlich gemacht werden, negative Gegebenheiten hätten gewissermassen schon zum Voraus den Misserfolg bestimmt, dazu eine Gegenpropaganda von selten gesehener Verlogenheit und Niederträchtigkeit. Im weiteren Verlauf des Jahres unter anderem Ringen um die neue Schlachtviehordnung (Fleischstreik).
1949
Im Jahresbericht Klagen wegen andauernder Unterbewertung der bäuerlichen Arbeit und der zunehmenden Konkurrenzierung durch ausländische landwirtschaftliche Erzeugnisse als Folge des raschen und starken Anwachsens der Agrarproduktion in Europa (Kehrseite des Marshall-Plans). Besondere publizistische Anstrengungen zugunsten der Eierwirtschaft, wegen Kritik an Kirschen- und Schweineexporten sowie an Milch und Milchprodukten. Einführung des Bauernkalenders bei Radio Basel unter der Redaktion von Max W. Wagner.
1950
Weiterführung der Aufklärungstätigkeit im bisherigen Umfang und über die bewährten Kanäle: Mitteilungen, Sonderdrucke, Agrarpolitische Revue, Radio (Bauernkalender), Pressefahrten (Kirschen Baselbiet und Seeland, Milchqualität Bern und Luzern). Mitarbeit in eidgenössischen Abstimmungskomitees (Bundesfinanzen, Jungbauerninitiative).
1951
Ein schicksalsschweres Jahr für die Landwirtschaft – so die Charakterisierung im Jahresbericht des LID: Lawinen im Spätwinter, Hochwasser im Sommer, Missernten bei Kirschen, Aprikosen und Kernobst. Am 2. Juni Erlass des Bundesgesetzes über die Erhaltung des bäuerlichen Grundbesitzes (Bodenrecht) durch die Eidgenössischen Räte, am 3. Oktober des Landwirtschaftsgesetzes, gegen welches in der Folge das Referendum ergriffen wird. Unerwarteter Tod des ersten Redaktors des LID, Max W. Wagner, am 29. März; der Nachfolger, Dr. Rolf Haeberli, tritt seinen Posten am 1. September an. Professor Dr. Oskar Howald, Präsident des LID und übernimmt die Redaktion der "Agrarpolitischen Revue". Am 7. Juli Pressefahrt auf den Rossberg bei Kemptthal (Themen Pflanzenbau und Rationalisierung der bäuerlichen Betriebe).
1952
Verhältnismässig kurzer, aber sehr heftiger Abstimmungskampf um das Landwirtschaftsgesetz. Leitung der Presse- und Propagandakampagne durch den LlD Redaktor. Am 30. März Annahme des Gesetzes mit 483’584 Ja gegen 411’178 Nein Stimmen, im LlD-Jahresbericht als "Sieg der staatspolitischen Einsicht und der Solidarität" gewertet. Jedoch Fehlstart der Ausführungsbestimmungen (Milchbeschluss) und weiterhin polemische Auseinandersetzungen um die Landwirtschaft, zum Teil wegen Schlachtviehüberschüssen (trockener Sommer), welche mit unpopulären Beiträgen exportiert werden müssen. 8. Juli Presseorientierung über Häuteschäden. Am 23. November weitere, für die Landwirtschaft nicht unerhebliche Volksabstimmung (Preiskontrolle, Brotgetreideversorgung).