Nach einer breiten Vernehmlassung zur Umsetzung der parlamentarischen Initiative 15.479 Pa. Iv. Bourgeois «. Stopp dem ruinösen Preisdumping beim Zucker! Sicherung der inländischen Zuckerwirtschaft» im Herbst 2020 ist die WAK-N erfreulicherweise nach wie vor der Meinung, dass zur Sicherung der Schweizer Zuckerwirtschaft Anpassungen auf Gesetzesebene nötig sind. Dazu will eine Mehrheit einen Mindestgrenzschutz von 70 Franken pro Tonne Zucker festsetzen. Der SVZ begrüsst und unterstützt das.
Leider schlägt die Mehrheit der WAK-N dem Nationalrat hingegen bei den Einzelkulturbeiträgen eine Kürzung für nach dem ökologischen Leistungsausweis produzierte Zuckerrüben auf 1500 Franken pro Hektare vor. Dies ist ein Schlag ins Gesicht für über 4000 Landwirte, die in den letzten Jahren grosse Anstrengungen für eine nachhaltige und ökologische Produktion unternommen haben. Seit 2018 hat die Branche eine IP Suisse Zuckerproduktion aufgebaut, welche dieses Jahr eine Anbaufläche von rund 3000 Hektaren erreicht. Die Bio Zuckerrübenproduktion konnte trotz zahlreichen Herausforderungen im Anbau von 10 auf 170 Hektaren ausgedehnt werden. Zwar sieht der Mehrheitsantrag höhere Beiträge für biologisch (2200 Fr.) sowie fungizid- und insektizidfrei (2000 Fr.) produzierte Zuckerrüben vor. Diese Beitragshöhe reicht nicht aus, um die besonders ökologischen Produktionsformen genügend zu fördern, wie dies die WAK-N beabsichtigt. Dazu stehen andere agrarpolitische Instrumente wie zum Beispiel die Produktionssystembeiträge zur Verfügung.
Der Mehrheitsantrag der WAK-N würde die Zuckerrübenanbaufläche einbrechen lassen und in der Folge die Verarbeitungsbetriebe gefährden. Seit 2015 ist die Zuckerrübenanbaufläche bereits von 21’000 Hektaren auf 16’000 Hektaren gesunken. Um die Schweizer Zuckerwirtschaft effektiv zu erhalten, braucht es sowohl den Mindestgrenzschutz als auch den Einzelkulturbeitrag auf heutiger Höhe für ÖLN Zuckerrüben. Die Zuckerbranche fordert deshalb den Nationalrat auf, unbedingt dem Minderheitsantrag zuzustimmen!
Medienmitteilung:
Bern, 04. Februar 2021
WAK-N gefährdet Schweizer Zuckerproduktion!
Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates (WAK-N) hat sich mit der Zukunft der Schweizer Zuckerwirtschaft befasst. Der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) begrüsst, dass sie einen Mindestgrenzschutz von 70 Franken pro Tonne Zucker festlegen will. Mit der vorgeschlagenen Kürzung des Einzelkulturbeitrages für Zuckerrüben aus Produktion gemäss ökologischem Leistungsnachweis auf 1500 Franken bedroht sie aber den Zuckerrübenanbau in der Schweiz! Der vorgesehene Zuschlag für besonders ökologische Produktionsformen reicht nicht annähernd aus, um die Produktion attraktiv genug zu erhalten. Der SVZ fordert den Nationaltrat auf, den Minderheitsantrag zu unterstützen und den Einzelkulturbeitrag auf 2100 Franken zu belassen.
Kontakt
Josef Meyer, Präsident SVZ, josef.meyer@domaineducrest.ch, Mobile 079 606 10 21
Irene Vonlanthen, Geschäftsführerin SVZ, info@svz-fsb.ch, Mobile 078 815 38 58
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