Die OGG freut sich als Herausgeberin des «Schweizer Bauer» dieses Jahr das 175-jährige Jubiläum der unabhängigen Zeitung für die Landwirtschaft feiern zu dürfen. Die Zeitung erscheint zweimal in der Woche, mittwochs und samstags, und geht an rund 30'000 bäuerliche Abonnenten, sowie vor- und nachgelagerte Betriebe, Verbände und Organisationen.
Im Jahr 1846 hat wohl niemand gewagt zu hoffen, dass aus dem bescheidenen «Wochenblatt für Landwirtschaft und Gartenbau» 175 Jahre später ein umfangreicher und farbiger «Schweizer Bauer» als meistabonnierte Fachzeitung der Schweiz ein einzigartiges Jubiläum als eine der ältesten Zeitungen der Schweiz feiern darf. In Verlag und Redaktion arbeiten fast 20 Vollarbeitskräfte und viele freie MitarbeiterInnen liefern wertvolle Beiträge aus der ganzen Schweiz. Der Umsatz beträgt gegen 10 Millionen Franken. Dieser Erfolg hat Gründe. Ein motiviertes Team erarbeitet redaktionelle Inhalte und findet im Werbemarkt für die ebenso wichtigen Seiten unserer Inserenten relevante Informationen, die den Schweizer Bäuerinnen und Bauern über Generationen offenbar als Wegweiser in schwierigen Zeiten dienen, um die mannigfaltigen Herausforderungen in Betrieb und Gesellschaft unter stetem Wandel anzunehmen und Lösungen zu finden.
Gerade in der heute immer mehr auseinander driftenden Gesellschaft mit Rabattschlachten der Grossverteiler und Tiefpreisversprechen der Discounter, einseitigen Preisvergleichen und ständig steigenden Qualitätsanforderungen einerseits und andererseits dem gesellschaftlichen und politischen Druck nach zusätzlichem Schutz von Klima, Böden, Wasser im Inland und vermenschlichtem Nutztierschutz, finden sich unsere Leserinnen und Leser immer mehr im Schraubstock unterschiedlichster Wünsche und Ansprüchen von Gesellschaft und Politik. Leider werden diese immer weniger über die Nachfrage und das Angebot von entsprechenden Labelprodukten ins Gleichgewicht gebracht. Immer häufiger wird mit Bevormundung, Besserwisserei, Geboten, Verboten und offenen Grenzen argumentiert und gefochten.
In dieser unterschiedlicher Interessenlandschaft auf jedem einzelnen Betrieb tragbare Lösungen zu finden, um damit ein vergleichbares Auskommen zu erzielen ist oft eine schier unlösbare Herausforderung und alles andere als einfach. Und doch. Es gibt solche Beispiele. Seit 175 Jahren macht der «Schweizer Bauer» mit gelungenen Beispielen den Abonnenten Mut, das Heft selbst in die Hand zu nehmen, aus der Opferrolle herauszukommen und in die Täterrolle zu wechseln. Denn nichts ist stetiger als der Wandel, der in jeder Zeit nach neuen Lösungen und Antworten für seine Zeit sucht.
Herkunft hat Zukunft, davon sind wir überzeugt. Der «Schweizer Bauer» wird sich deshalb auch künftig als Helfer und Berater auf der Seite der Schweizer Bäuerinnen und Bauern engagieren und aufklären. Der technische Fortschritt in Feld und Stall geht weiter und bietet nebst Gefahren auch Chancen für Mensch, Tier und Umwelt, die es zu nutzen gilt.
Und gerade das Corona-Virus lehrt die immer mehr verstädterte Gesellschaft neu, dass eine eigene Landwirtschaft mit Familienbetrieben im Haupt-, Zu- und Nebenerwerb für eine Lebensmittelversorgung aus überblickbarer Nähe relevant ist und auch grossen Skeptikern und Kritikern im Ernstfall eine minimale Sicherheit bieten kann.
Gerade wegen Corona wird auch auf eine zentrale Jubiläumsveranstaltung wie 1996 zum 150-jährigen Jubiläum im Kursaal in Bern verzichtet, dafür erscheinen 2021 jeden Monat als dritter Zeitungsbund zum «Schweizer Bauer» spezielle Themenbeilagen in einer adressierten Grossauflage an über 54 000 bäuerliche Adressen im Umfang von 12 bis 16 zusätzlichen Seiten. Diese Produktion wird unterstützt von Goldpartnern und Inserenten und kostet die Abonnenten nicht zusätzlich.
So im Januar zum Thema «Gesundheit», im Februar zum Thema «Bildung», im März zum Thema Mobilität, im Mai zum Thema «Rund ums Haus», im Juni zum Thema «Bauernmärkte», im Juli zu «Alpkäse», im August zu «Schweizer Wein», im September zum Thema «Nachhaltige Landwirtschaft», im Oktober zu «Hofenergie», im November zu «Bauen und Wohnen» und im Dezember zum Thema «Digital verkaufen».
Im April steht anlässlich der Generalversammlung der Herausgeberin OGG die Geschichte der Schweizer Landwirtschaft und des «Schweizer Bauer» im Mittelpunkt eines Tabloids als Beilage zum «Schweizer Bauer». Dr. Peter Moser, Leiter des Schweizer Agrararchivs, würdigt die OGG als Verlegerin des «Schweizer Bauer» und Förderin der Schweizer Landwirtschaft.
Nebst einem Rückblick zur Geschichte der Verlegerin OGG, gegründet 1759 und ihrem Fachblatt ab 1846, widmet sich Moser den vier Agrarrevolutionen, angefangen bei der Abschaffung der getreidebetonten Dreifelderwirtschaft mit Einführung der Klee-Graswirtschaft und der Förderung des Hackfruchtanbaues, der verbesserten Futterkonservierung, der Einstallung von Rindern zur Gewinnung von Mist und Gülle zur Verbesserung der Böden und Erträge, der Milch- und Käseproduktion im Tal über die Mechanisierung anfangs der 1960er Jahre zur aktuellen Agrarpolitik als grosse Herausforderung, den gesellschaftlichen Pflege- und Produktionsauftrag zur Sicherung eines angemessenen Selbstversorgungsgrades ins Gleichgewicht zu bringen bis hin zur eingeläuteten Digitalisierung in der Landwirtschaft.
Ein Ausblick von Peter Gäumann als OGG-Präsident, sowie von Beat Lauber als Geschäftsführers der Betriebsgesellschaft «Schweizer Bauer» und ein Interview mit Pierre-André Geiser als Präsident der Fenaco, des grössten und bedeutendsten genossenschaftlichen Verbandes der Schweizer Landwirtschaft, welcher im Sinne der OGG aus dem Geiste der Ökonomie und Gemeinnützigkeit und der Selbsthilfe entstanden ist, runden zusammen mit einer Grussadresse des Bundespräsidenten Guy Parmelin und einem Leitartikels des Chefredaktors Daniel Salzmann im Hauptblatt, den Ausblick auf die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft ab.
Im unten verlinkten PDF finden Sie die Übersicht "Der «SCHWEIZER BAUER» von 1846 bis 2021".