Das Angebot an Eiern wird von einem biologischen Produktionszyklus bestimmt. Hennen können weder Nachtschicht einlegen noch Kurzarbeit leisten. Zuerst müssen zusätzliche Küken ausgebrütet und aufgezogen werden und allenfalls neue Ställe gebaut werden. Die Nachfrage wird deshalb eineinhalb Jahre im Voraus geschätzt und die Produktion entsprechend geplant. Darum kann die Eierbranche nur beschränkt auf unvorhersehbare Marktveränderungen reagieren.
Nach Ostern werden weniger Eier gelegt
Kommt dazu, dass nach Ostern üblicherweise weniger Eier gekauft werden und in dieser Zeit deshalb viele junge Herden eingestallt werden. Dadurch sinkt das Angebot während einiger Wochen. Das ist in normalen Jahren wichtig, um Überschüsse zu vermeiden. In diesem Jahr führt das dazu, dass die Eier-Regale teilweise leer bleiben.
Die Ansprüche von Gastronomie und Detailhandel sind unterschiedlich
Ein Teil der höheren Nachfrage im Detailhandel kann durch Eier gedeckt werden, die sonst an die Gastronomie geliefert werden. Aber auch hier gibt es natürliche Grenzen. Im Detailhandel müssen Eier ein Mindestgewicht von 53 Gramm haben und Eier über 70 Gramm sind zu gross für die Eierschachteln. Kleine und sehr grosse Eier werden deshalb zu Eiprodukten verarbeitet, die in der Gastronomie und in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Die Produktion nimmt im Sommer wieder zu Die Ei-Vermarkter gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Schweizer Eiern hoch bleibt, solange die Einschränkungen durch Corona-Massnahmen anhalten. Sobald die jungen Hennen täglich ihr Ei legen, sollte sich die Lage jedoch entspannen. Denn nach aktuellen Produktionsschätzungen werden bis Mitte August 6,5 Prozent mehr Eier gelegt als im Vorjahr.
Medienmitteilung:
Zollikofen, 30. April 2020
Geduld ist auch am Eier-Regal gefragt
Die Corona-Krise führt zu grossen Verschiebungen im Eiermarkt: In der Gastronomie ist die Nachfrage zusammengebrochen, im Detailhandel stark gestiegen. Trotz hoher Flexibilität der Branche können deshalb Regale teilweise leer sein. Denn Eier, die sonst an die Gastronomie geliefert werden, können nur bedingt im Detailhandel verkauft werden. Ausserdem begrenzt die Biologie die Reaktion auf Marktverschiebungen.
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