Vor rund einem Jahr haben die Fachzeitschriften «Landwirt» aus Österreich und die «Schweizer Landtechnik» den Wettbewerb «Alp Innovation Trophy» ausgeschrieben, um damit landtechnische Innovationen für die Berggebiet zu suchen. Die eingereichten Arbeiten wurden in der Folge von einer Jury, bestehend aus Vertretern von Wissenschaft und Forschung, von Unfallverhütung und Maschinenringen sowie den Redaktionen der beiden Zeitschriften hinsichtlich
- Optimierung und Vereinfachung von Arbeitsprozessen im Berggebiet,
- Verbesserung bei Effizienz und Ergonomie,
- Reduktion im Verbrauch von nicht erneuerbaren Ressourcen,
- Verbesserte Nachhaltigkeit im Maschineneinsatz sowie
- Steigerung der Sicherheit für Mensch und Maschine
beurteilt und darauf basierend eine Vorauswahl von drei, respektive vier Innovationen in den Kategorien «Bastler und Tüftler» sowie «Industrie» getroffen. Über diese vorausgewählten Entwicklungen konnten die Leserinnen und Leser der beiden Fachzeitschriften per Online-Voting abstimmen. Rund 2500 Stimmen sind dabei eingegangen. Im Rahmen der Tagung «Landtechnik im Alpenraum», die nun Ende Oktober als virtuelle Veranstaltung über die Bühne ging, wurden die Sieger nun offiziell präsentiert.
Leichter Striegel
Der Sieger in der Kategorie «Bastler und Tüftler» kommt aus Österreich und heisst Bernhard Krallinger. Der Junglandwirt stammt von einem Bergbauernbetrieb in Annaberg-Lungötz (Salzburg) und hat im Rahmen seiner Diplomarbeit an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein als Student gemeinsam mit seinem Cousin Andreas Haunsperger die Nachsaatkombination «BSK 240» speziell für den Einsatz am Hang konzipiert. Dieses Gerät zeichnet sich durch geringes Eigengewicht, extreme Wendigkeit und gute Bodenanpassung aus. Die Erfindung wurde im Sommer 2019 ausgiebig getestet und hat sich dabei als äusserst praktikabel erwiesen. Da der «BSK 240» ein um rund 36% geringeres Eigengewicht als vergleichbare Geräte aufweist, kann die professionelle Grünland-Erneuerung damit auch in alpinen Lagen forciert werden.
Innovativer Hanggeräteträger
Der Preisträger in der Kategorie «Industrie» heisst Sauerburger. Das Familienunternehmen aus Wasenweiler im Baden-Württemberg hat den Hanggeräteträger «Grip 4-70» im vergangenen Jahr erstmals an Ausstellungen präsentiert und geht damit nun in die Serienfertigung. Herausstechende Merkmale dieser Maschine ist die mittig platzierte Kabine, die dem Fahrer eine bessere Übersicht bietet und in Verbindung mit dem heckseitig verbauten 75-PS-Motor von Kohler auch eine bessere Gewichtsverteilung längs- und quer zur Fahrrichtung ermöglicht. Innovativ ist weiter die Front-Pendelachse mit 17° Pendelweg sowie einem Drehpunkt, der 31 cm oberhalb der Achse liegt. Besonders gelöst ist die Kühlung: Das vom Motor abgekoppelte Kühlerpaket lässt sich seitlich werkzeuglos wegschwenken, der geführte Luftstrom sorgt für eine stets konstante Kühlleistung.