Der Wolfsbestand in der Schweiz nimmt stetig zu. Heute werden 10 Rudel gezählt mit insgesamt über 80 Wölfen. Als das Jagdgesetz 1986 in Kraft trat, gab es in unserem Land noch keine Wölfe. 2018 wurden 591 Nutztiere gerissen. Auch die Schweizer Ziegenzucht leidet unter dem zunehmenden Wolfsbestand.
Gefährdung der Schweizer Rassenvielfalt und emotionale Belastung für die Züchter
Das revidierte Jagdgesetz bietet den Kantonen die Möglichkeit, Wölfe rascher zu regulieren. Wie Stefan Geissmann, Präsident des SZZV sagt, erhält er jeden zweiten Tag Meldungen von Schaf-, Ziegen- oder Kälberrissen durch Wölfe – dies allein im Kanton Graubünden. Für ihn sind dies untragbare Zustände: «Es sind nicht nur die Tierverluste an und für sich, die belasten. Auch vor und nach den Wolfsattacken entstehen grosse Aufwände und Kosten. Nicht zuletzt sind die Wolfsrisse auch emotional schwer zu verkraften». Ziegenzüchter sind stolz auf ihre Tiere und investieren viel Herzblut. Wölfe können ein schreckliches Blutbad anrichten. Schliesslich reissen Wölfe nicht nur eine Ziege, sondern so viele sie können und lassen die Tiere liegen, ohne sie aufzufressen. Durch die zunehmende Wolfspopulation und die damit verbundenen Risse geht auch eine zunehmende Gefährdung von jetzt schon kleinen Beständen bei alteingesessenen Schweizer Ziegenrassen wie beispielsweise der Nera Verzasca einher. Die traditionelle Ziegenhaltung im Tessin mit freiem Weidegang wird durch die zunehmende Grossraubtierpopulation mehr und mehr verunmöglicht. Viele Züchter geben auf. In Gebieten, wo die Beweidung wegen den Wölfen ausbleibt, werden die Landschaften zunehmend verbuschen. Damit verbunden sind auch negative Auswirkungen auf den Tourismus und die Besiedelung des ländlichen Raums.
Fortschrittliches Jagdgesetz
Insgesamt wird mit der Gesetzesrevision die Sicherheit für Tiere, Landschaften und Menschen erhöht. Das revidierte Jagdgesetz stärkt einerseits den Artenschutz, die Artenvielfalt und den Tierschutz (von den geschützten Arten können neu statt 300 nur noch drei reguliert werden – unter anderem der Wolf) und anderseits schafft es für die behördlichen Eingriffe klare Regeln. Das fortschrittliche Jagdgesetz verdient ein klares JA am 27. September.
Weitere Informationen siehe auch www.ja-jagdgesetz.ch
Bilder, ein Video sowie weiteres Publikations-Material finden Sie unter: https://www.szzv.ch/de/agenda/news/article/2020/8/27/ja-zum-jagdgesetz-am-27092020-auch-ziegen-haben-ein-recht-auf-schutz.html