
Ziel des unterzeichneten Rahmenvertrages ist der Ausbau und die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen. Dadurch soll die Schweizer Bio-Forschung gestärkt werden. "Das FiBL und Agroscope passen gut zusammen", sagte Michael Gysi, Chef Agroscope, anlässlich der Lancierungsfeier auf Sigis Biohof im bernischen Münsingen. "In der Stossrichtung zur Agrarökologie sind wir uns einig, in den fachlichen Kompetenzen ergänzen wir uns." Synergien sieht Gysi unter anderem in der Lebensmitteltechnologie und der Qualitätssicherung.
Für FiBL-Direktor Urs Niggli hat die Zusammenarbeit auch eine internationale Komponente. "Der Forschungsplatz Schweiz kann dadurch national und international gestärkt werden", sagte Niggli und fügte hinzu, dass das Wissen aus der Schweizer Bioforschung auch in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr gefragt sei.
Mehrwert soll geschaffen werden
Für das FiBL unterzeichneten Stiftungsratspräsident Martin Ott und Urs Niggli das "Memorandum of Understanding", für Agroscope setzten Eva Reinhard, stv. Direktorin des BLW, und Michael Gysi ihre Unterschriften unter das Dokument.
Eva Reinhard betonte, dass es dabei nicht nur um eine Addition gehe, sondern mit der Zusammenarbeit ein Mehrwert für die gesamte Schweizer Landwirtschaft geboten werden müsse. Sie stellte in Aussicht, dass künftig für die Forschung in diesem Bereich rund 3 Millionen Franken mehr zur Verfügung stehen werden. Die Diskussion dazu sei derzeit im Gange.
Er begrüsse als Biobauer die engere Zusammenarbeit sehr, sagte Markus Ritter, Nationalrat und Präsident des Schweizer Bauernverbandes (SBV). Doch er könne dem Vorhaben auch als Präsident aller Schweizer Bauern einiges abgewinnen, denn eine gute Lösung für den Bio-Landbau sei auch immer eine gute Lösung für die konventionelle Landwirtschaft. Ritter erwähnte, dass in den letzten Jahren die Budgets für Forschung gestiegen seien, nur in der Landwirtschaft nicht. Und dies, obwohl die Bedürfnisse an die landwirtschaftliche Forschung stiegen. Es stelle sich deshalb die Frage, ob die Mittel erhöht werden müssten.
Verantwortung auch bei den Bauern
Mehr Power für die Bio-Forschung verspricht sich auch Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse. Die angestrebte umfassende Nachhaltigkeit im Bio-Landbau könne nur innert nützlicher Frist erreicht werden, wenn die begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen gezielt und koordiniert eingesetzt würden. Dazu biete der Rahmenvertrag die nötige Grundlage. Brändli betonte aber auch, dass nicht die gesamte Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung an die Forschungsinstitute abgeschoben werden könne. Er erwartet von der ganzen Biobewegung, dass sie auch in Zukunft Pionierarbeit leistet und auf kommende Herausforderungen der Gesellschaft Antworten sucht und anbietet.
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