
Die Stimme der Generation unter 30 Jahren ist für die Umsetzung der Agenda 2030, den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, von grosser Bedeutung. Die jungen Schweizer werden herausgefordert, einen Beitrag zur globalen Entwicklung zu leisten.
Das schweizerische nationale FAO-Komitee (CNS-FAO) hat gemeinsam mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Foodways Consulting GmbH das Projekt MyFood30 lanciert. Das Projekt ist der Beitrag der Schweiz zum Welternährungstag, der am 16. Oktober 2015 stattfindet.
Das Ziel von MyFood30 ist es, die Einstellung der jungen Generation und besonders der jungen Schweizer gegenüber den Sustainable Development Goals (SDG) und ihren persönlichen Beitrag zu ermitteln. 426 Menschen aus 58 Ländern haben an einer Umfrage teilgenommen und ihre Meinung zur nachhaltigen Entwicklung des Ernährungssystems dargelegt. Darunter waren 156 Schweizer im Alter zwischen 15 und 30 Jahren, die sich mehrheitlich positivgegenüber den SDG und den Entwicklungen im Ernährungsbereich geäussert haben. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Workshops präsentiert.
Junge nehmen aktiv an der Umsetzung teil
Jungen Schweizern ist die Bedeutung eines gewissenhaften Umgangs mit den Ressourcen wichtig. Über die Hälfte gab an, bewusst einen eigenen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Ihre Einstellung gegenüber den SDG ist positiv und sie sind zuversichtlich, die Ziele bis 2030 erreichen zu können.
Sie tun sich aber mit dem Sammeln von praktischen Erfahrungen wie zum Beispiel der Teilnahme an Nachhaltigkeitsprojekten schwer. Solche Aktivitäten werden nicht besonders gefördert, heisst es in einigen Antworten. Es sei zudem schwierig, das komplexe System von Ernährung, Landwirtschaft, Industrie und Gesellschaft zu verstehen. Einen schwachen Austausch zwischen den Generationen und den Entscheidungsträgern sehen die Jungen ebenfalls als Hindernis für die Umsetzung der Ziele.
Es sprudelt vor Ideen
Während des Workshops wurden unterschiedliche Ansätze vorgestellt und diskutiert, mit denen die Partizipation und Erfahrung der jungen Schweizer im Bereich der nachhaltigen Entwicklung gestärkt werden können. Einige Vorschläge haben die Rolle der Bildungsinstitutionen neu identifiziert. So könnte zum Beispiel anhand von "Nachhaltigkeitswochen" die Thematik an die Schüler, Lehrlinge oder Gymnasiasten vermittelt werden. Die Förderung eines stärkeren Nachhaltigkeitsbewusstseins während der Schulausbildung wurde häufig genannt. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Austausch von Nachwuchskräften mit Akteuren aus der Politik, Privatwirtschaft und öffentlichen Ämtern. Die Schaffung einer Plattform für Profis und Schüler oder Studenten zum Austausch über die Nachhaltigkeitsthematik wurde als Möglichkeit genannt. Darüber hinaus wurde ein Götti-System vorgeschlagen, bei dem Fachleute Berufseinsteiger beraten und unterstützen können. Schliesslich wurde auch auf die Verantwortung der Eltern und Erziehung eingegangen. Eine nachhaltige Lebensweise besonders im Hinblick auf die Ernährung sollte in erster Linie zu Hause beginnen. Eine frühe Sensibilisierung sei wichtig, um den Kindern diese Angelegenheit nahe zu bringen, sagten die Teilnehmer des Workshops.
Die Schweiz ist ein Vorbild
"Die Rolle der Schweiz bei der Umsetzung der SDG hat eine Vorbildfunktion für alle und kann die Umsetzung der globalen Ziele unterstützen", hielt Peter Bieler, Leiter der Sektion Globalprogramm Ernährungssicherheit der DEZA, am Workshop fest.
Die Förderung und frühe Einbindung der jungen Generation sind für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele von zentraler Bedeutung, da sie die zukünftigen Entscheidungsträger sein werden.
17 gemeinsame Ziele
hb. Die im September verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDG) bestehen aus 17 Zielen, die bis 2030 die globalen Herausforderungen bewältigen sollen. Drei dieser Ziele bekräftigen die Entwicklung eines nachhaltigen Ernährungssystems. SDG 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. SDG 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen. SDG 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen.