
Die Hochblüte erlebte die Herbstrübe im Mittelalter. Damals war sie ein beliebtes Gemüse, ein Grundnahrungsmittel wie heute Brot oder Teigwaren. Mit der Verbreitung der Kartoffeln verloren die runden, oben violett gefärbten Herbstrüben – im Dialekt "Räbe" genannt – allerdings an Bedeutung. Heute landen sie nicht mehr so oft auf dem Teller. Das zeigt ein Blick in die Statistik: Im letzten Jahr haben die Schweizer Gemüsebauern lediglich 1'100 Tonnen produziert. Zum Vergleich: Beim Knollensellerie waren es 10 Mal mehr.
Essbare Laterne
Beliebt sind Herbstrüben allerdings bei Kindern – als "Räbeliechtli". Dabei wird die Herbstrübe ausgehöhlt und liebevoll verziert. Im Innern der Knollen wird eine Kerze angebracht, deren Licht in den kalten und dunklen November-Nächten für eine warme und stimmungsvolle Atmosphäre sorgt. Oft singen die Schüler und Kindergärtner während des Umzugs, und am Schluss gibt es ein warmes Getränk. Über die Ursprünge dieses Brauchs ist wenig bekannt: Womöglich handelt es sich um eine Art Erntedank, nachdem die letzten Ackerfrüchte kurz vor dem Winter von den Feldern eingebracht werden.
Tipp der Woche
Trocken, kühl und vor Licht geschützt gelagert, sind Herbstrüben bis im Frühjahr haltbar.
Kaum Energie, viele Vitamine
Herbstrüben bestehen zu rund 90 Prozent aus Wasser. Deshalb enthalten sie kaum Kalorien. Dafür sind sie reich an Ballaststoffen, an Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt, sowie an Kalium und Kalzium. Für den Rohverzehr ungeeignet, lassen sich aus Herbstrüben schmackhafte Eintöpfe und Schmorgerichte zubereiten. Vorzüglich passen Herbstrüben zu Speck. Blätter und Stiele können wie Spinat gekocht werden.
Herbstrüben werden meist als Nachkultur im Hochsommer gesät und im Oktober oder November geerntet. Besonders gut gedeihen Herbstrüben auf lehmigen Sandböden.
Saftplätzli mit Herbstgemüse
Für 4 Personen
1 EL Butter; 800 g Rindsplätzchen, z.B. runder Mocken, Unterspälte, ca. 1 cm dick geschnitten; 1 EL Kräutersenf oder milder Senf; 3/4 TL Salz; Pfeffer aus der Mühle; 2 rote Zwiebeln, in Streifen geschnitten; 500-600 g Gemüse, z.B. Pastinaken, Rüebli, Pfälzerrüebli, Rosenkohl, Herbstrüben, gerüstet, in Stücke geschnitten; 2 EL Speckwürfelchen; 2 EL Tomatenpüree; 1 dl Fleischbouillon; 4 Thymianzweige; 1 EL gehackte Petersilie; 1/2 EL Balsamico-Essig. Thymian zum Garnieren.
Butter in einem Brattopf erwärmen, von der Platte nehmen. Plätzchen mit Senf bestreichen, würzen. Abwechslungsweise mit Zwiebeln, Gemüse und Speck in die Pfanne schichten. Tomatenpüree, Bouillon und Thymian dazugeben. Pfanne zudecken. Alles aufkochen. Zugedeckt bei kleiner Hitze 1,25-1,5 Stunden schmoren. Thymian entfernen. Petersilie und Balsamico dazugeben, garnieren. Dazu passen Kartoffeltätschli, Polenta oder Ofenkartoffeln.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte
