
Die Schweiz präsentiert sich auf dem Berliner Messegelände zum ersten Mal in Halle 4.2, aber getreu unter dem Motto "Grüezi Berlin". Zentrale Bedeutung kommt dabei dem Käse zu. Dieser wird in seiner ganzen Vielfalt präsentiert. Zudem waren zum Start zahlreiche Vertreter der Milch- und Käsebranche vor Ort, um ihr Netzwerk zu erweitern. An vielen Ständen werden zahlreiche Käsesorten, Schokolade in vielen Varianten, Schweizer Weine aus allen Regionen und Spirituosen verkauft oder am Schweizer Take Away angeboten.
Für Bundesrat Guy Parmelin ist Deutschland ein wichtiger Markt. Deshalb unterstützt er die Branche beim Auftritt. Er ist überzeugt, die Schweiz müsse mehr tun, um die guten Produkte zu den Konsumenten in alle Welt zu bringen. Die IGWB mit ihren über 70 Länder-Präsenzen und rund 400'000 Besuchern bietet dazu eine gute Ausgangslage. Parmelin tauschte sich mit seiner deutschen Amtskollegin Julia Klöckner beim Besuch am Schweizer Stand über Umweltanliegen aus. Die deutsche Landwirtschaftsministerin nahm mit Bundesrat Parmelin an einem Wettbewerb teil bei welchem es darum ging, wer die schönste Tête-de-Moine-Käse-Rosette dreht.
Tête-de-Moine-Show-Down: Klöckner schlägt Parmelin
Bei Eröffnungsrundgang zeigte André Burkhalter der deutschen Landwirtschaftsministerin, dem Bauernverbandspräsidenten Joachim Rukwied und dem Berliner Bürgermeister Michael Müller, wie sie schöne Tête-de-Moine-Käserosetten schaben können. Eine ganze Reihe von Girolles stand bereit, um unter der Leitung von Urs Schneider, AMS-Präsident, in Gang gesetzt zu werden. Wer dreht die schönste Rosette, lautete die Frage? Es war Julia Klöckner! Der unparteiische Experte Burkhalter aus dem Jura hatte dies kurzerhand entschieden.

Schweizer Waffen nicht genehm
Eigentlich war geplant, einen Apfelschuss-Wettbewerb durchzuführen, aber der Ausstellungsleitung war es nicht genehm, wenn beim offiziellen Eröffnungsrundgang mit Minister und Bürgermeister Waffen zu sehen sind oder gar zum Einsatz kommen. Armbrust, Hellebarden und eine Zielscheibe mussten verschwinden und konnten nach der Eröffnung wieder hervorgeholt werden.
Deshalb ist nun die Attraktion Nummer 1 der Apfelschuss-Stand, an dem das Publikum mit der Armbrust auf einen überdimensionierten Apfel zielen kann. Nun sucht die Schweiz 10 Tage lang in Berlin den Willhelm Tell 2020. Viele Berliner greifen bereits am ersten Messetag vergnügt zur Armbrust und üben sich im Apfelschuss.
Netzwerk für Inspiration und neue Märkte
Manfred Bötsch, Präsident Identitas und ehemaliger BLW-Direktor, war bereits 10mal mit dabei am Schweizer Auftritt an der Grünen Woche in Berlin. Für ihn ist es sinnvoll, dass die Schweiz präsent bleibt. Solche Plattformen wirkten inspirierend, zudem gebe es in Berlin viele Inputs und wertvolle Netzwerkkontakte. Man spüre Trends, die umgesetzt werden können. Vielleicht müsste dies jeweils noch konsequenter gemacht werden, so Bötsch. Das Partnerland Finnland vor einem Jahr verbuchte in den ersten Monaten nach der IGBW 2019 eine Exportsteigerung von rund 35 Prozent.
Urs Schneider, Präsident der Agro-Marketing Suisse: "Ich bin begeistert vom Auftritt 2020 am neuen Standort. Der Besuch von Bundesrat Guy Parmelin und BLW-Chef Christian Hofer freut uns. Wir werten diesen Besuch als grosse Anerkennung für das Engagement der AMS für die Promotion von Schweizer Produkten auf internationalen Märkten". Schneider lässt offen, ob es zum 25-Jahr-Jubiläum der Schweizer Präsenz im Jahr 2023 in Berlin wiederum einen Länder-Auftritt geben wird.
GFFA: Nahrung für Alle
Das Global Forum for Food and Agriculture 2020 (GFFA), die weltweit führende internationale Konferenz zu Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungswirtschaft, findet im Rahmen der Internationalen Grünen Woche Berlin 2020 zum zwölften Mal statt. Das Leitthema lautet "Nahrung für Alle". Vom 16. bis 18. Januar 2020 werden über 2'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und der interessierten Öffentlichkeit sowie rund 70 Landwirtschaftsministerinnen und Landwirtschaftsminister aus aller Welt die Chancen und Herausforderungen für Handel und Landwirtschaft für eine sichere, nachhaltige und vielfältige Ernährung umfassend analysieren, diskutieren und Beschlüsse fassen.
Bundesrat Guy Parmelin und Christian Hofer, Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft, nehmen am "Davos der Landwirtschaft", dem GFFA Agrargipfel in Berlin teil. "Die bilateralen Gespräche mit Landwirtschaftsexperten aus aller Welt im Rahmen des GFFA sind von grosser Relevanz und Qualität", berichtet Christian Hofer über seine ersten Gespräche am GFFA Gipfel.