
Haselnüsse sind die Früchte der Gemeinen Hasel (Corylus avellana) aus der Familie der Birkengewächse. Heimisch in Europa und Kleinasien, mag der Hasel unser gemässigtes Klima und gedeiht ausgezeichnet. Haselsträucher wachsen in der Schweiz vorwiegend in Hecken oder wild, kaum aber in kommerziellem Anbau, weil dieser bisher kaum konkurrenzfähig mit ausländischen Produktionsweisen ist (siehe Artikel im Mediendienst).
Schweizer lieben Haselnüsse
Die Schweiz importiert fast 90% der Haselnüsse aus der Türkei. Trotzdem konsumiert der Durchschnittsschweizer laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am meisten Haselnüsse pro Jahr (2.096 Kilo), gefolgt von Österreich, Belgien, Deutschland und Luxemburg. Diese Zahlen gehen mit einem vergleichsweise hohen Schokoladenkonsum in den genannten Ländern einher.
Auf Haselnussplantagen wie in der Türkei gedeihen keine Sträucher, sondern Haselbäume. Es handelt sich dabei um veredelte Haseln, die einen schnell wachsenden Stamm als Unterlage mit einer ertragsreichen Haselnuss-Sorte als Aufsatz kombinieren. So sieht eine Haselnussanlage auf den ersten Blick wie eine Obstplantage aus und unterscheidet sich von den Haselsträuchern, die wir vom Waldrand kennen. Die Veredelung hat den Vorteil, dass die Nüsse einfacher kultiviert und geerntet werden können als am Strauch.
Schale schützt vor Schäden
Im Oktober erfolgt die Ernte der Schalenfrüchte. Sie müssen möglichst schnell vom Boden entfernt werden, weil sie sonst schimmeln können. Weil bisher kaum kommerziell angebaut, gibt es in der Schweiz kaum Schädlinge in Haselnuss-Anlagen. Das bedeutet, dass die meisten Anlagen in der Schweiz nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet sind. Die Schale schützt die Fruchtkerne vor Umwelteinflüssen, der Kern ist entsprechend garantiert naturbelassen.
Es lohnt sich, täglich (mindestens drei) Haselnüsse zu verzehren: Sie weisen in ihrem Fettgehalt (60%) einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren auf, enthalten aber auch beachtlich viele Proteine (15%) und Kohlenhydrate (16%). Zudem enthalten die Nüsse hohe Mengen an Vitamin E und verschiedene B-Vitamine wie zum Beispiel Riboflavin sowie Magnesium und Calcium.
Tipp: Schweizer Haselnüsse können zum Beispiel auf Biofarm bezogen werden.
Randen mit Haselnus-Fleisch-Füllung
Für vier Personen
Zutaten
- 1 ofenfeste Form
- 4 gekochte Randen, je ca. 200 g
Füllung:
- 4 EL Haselnüsse, fein gehackt
- 50 g Speckwürfelchen
- 250 g gehacktes Schweinefleisch
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- 0.5 dl Portwein oder roter Traubensaft
- 1.5 dl Fleischbouillon
- 1/2 EL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
- 2-3 EL Paniermehl oder Brotkrumen
- einige Butterflocken
- 2 dl Fleischbouillon
Garnitur:
- ca. 100 g Crème Fraiche
- Haselnüsse
Zubereitung
- Randen schälen, quer halbieren. Inneres mit dem Kugelausstecher bis auf ca. 1/2 cm Rand herausschneiden. 150 g Randeninneres fein hacken.
- Für die Füllung Haselnüsse ohne Fett in der Bratpfanne rösten, herausnehmen. Speck anbraten. Fleisch mitbraten. Zwiebeln beigeben, kurz mitdämpfen. Mit der Flüssigkeit ablöschen. Randeninneres darunter mischen, würzen.
- Randenhälften in die ausgebutterte Form setzen. Füllung in die Randen geben. Mit Paniermehl bestreuen, Butterflocken darauf geben. Fleischbouillon dazugiessen.
- In der Mitte des auf 220 °C vorgeheizten Ofens 20-25 Minuten überbacken. Heiss mit Crème fraîche und Nüssen garnieren.
Dazu passen Kartoffelgratin oder Reis.
Lässt sich 1 Tag im Voraus zubereiten. Die Gratinierzeit verlängert sich dann um 5-10 Minuten.
Restliches Randeninneres für Gemüse-Muffins, für Salat, Suppe, Gemüsewähe oder auch zum Färben von Tomatensauce verwenden.
Quelle: swissmilk.ch