Der Knollensellerie offenbart seine Qualitäten nicht auf den ersten Blick. Die mässig ästhetische weisse Knolle, die grosszügig gerüstet werden muss, lässt einen nicht gleich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch einmal gewürfelt, geraffelt oder fein geschnitten – je feiner, je besser –, verströmt der Sellerie seinen charakteristischen, süsslichen Duft. Am gängigsten ist Sellerie als Salat oder im Pot-au-feu, er kann aber auch gedämpft, gebacken, frittiert oder auch einfach gedippt werden.
Den typischen Geschmack verdankt der Sellerie den ätherischen Ölen, diese regen auch den Stoffwechsel an und stärken Herz und Kreislauf. Neben Ballaststoffen bietet der Sellerie ferner die Vitamine C, B1, B2 und E sowie das Vitamin K, wichtig für die Blutgerinnung und den Knochenaufbau.
Sieg und Tod
In früheren Zeiten wurde dem Sellerie noch viel mehr zugetraut: Für die alten Griechen war er ein Symbol für Sieg und Glück. Die Römer hingegen betrachteten ihn als Gemüse des Unglücks und des Todes, sie legten ihn den Toten als Proviant für den Weg ins Jenseits in die Gräber. Der Sellerie hat seit der "Odyssee" von Homer auch den Ruf, lustfördernd zu sein. Eine aphrodisierende Wirkung konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden.
REZEPT: Sellerie-Saftplätzchen
Für 4 Personen
8 Rindsplätzchen, ca. 500 g, z. B. Stotzen
2-3 TL Senf; Salz; Pfeffer aus der Mühle;
2 Sellerie, ca. 800 g, geschält, in 1 cm dicke Scheiben geschnitten; 1 rote Zwiebel, in Ringe geschnitten; 1 dl Weisswein oder Selleriesaft aus der Flasche; ca. 1 dl Fleischbouillon; glatte Petersilie oder Selleriekraut zum Garnieren
Das Fleisch mit Senf bestreichen, würzen. Lagenweise mit Sellerie und Zwiebeln in einen kleinen Brattopf schichten. Verschliessen, erhitzen bis es zischt. Mit der Flüssigkeit ablöschen, aufkochen. Zugedeckt auf kleiner Stufe 11/2 Stunden schmoren. Evtl. wenig Flüssigkeit nachgiessen. Garnieren.
Dazu passen Kartoffelstock, Nudeln oder Reis.
Nach Belieben zusätzlich Rüebli, Petersilienwurzel, Pastinaken etc. mitschmoren.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte
Verschiedene Grössen
Der Knollensellerie ist in der Schweiz eines der wichtigen Freilandgemüse – 4'763 Tonnen wurden im letzten Jahr produziert –und ist das ganze Jahr hindurch aus dem Inland erhältlich. Neben den faustgrossen Knollensellerie gibt es den Suppensellerie, für den rasch wachsende Sorten im Gewächshaus eng gepflanzt und als nussgrosse Knöllchen geerntet werden. Der erste neuerntige Sellerie im Sommer ist manchmal auch mit Laub erhältlich, er ist etwas kleiner als der Knollensellerie, der ab Spätsommer ohne Laub verkauft wird. Schnittsellerie schliesslich wird wie Petersilie als Kräutervariante angebaut, von ihm wird nur das Laub verwendet.
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Tipp der Woche
Knollensellerie kann im Gemüsefach des Kühlschranks ungefähr zwei Wochen aufbewahrt werden. Am besten zuvor in feuchtes Papier oder ein Küchentuch einschlagen.