
Ab 6. September gibt es in den 800 Denner-Filialen neu Produkte der Bauernorganisation IP-Suisse zu kaufen. Der Discounter will schrittweise 30 Produkte mit dem Marienkäfer-Logo einführen, den Anfang machen Fleisch- und Charcuterieprodukte, gefolgt von Milch, Käse, Brot, Früchten und Gemüse.
Bei den Gesprächen – die ersten fanden vor rund zwei Jahren statt – sei es darum gegangen, gegenseitig Vertrauen aufzubauen, betonten Denner-Chef Mario Irminger und IP-Suisse-Präsident Andreas Stalder an einer Medienkonferenz. Eine Zusammenarbeit mit dem Discounter sei intern intensiv diskutiert worden, so Stalder. Die Landwirtschaft könne aber nur gewinnen, machte der Landwirt deutlich. Dank Denner könne IP-Suisse Marktanteile gewinnen. Mit den Discountern Aldi und Lidl will die Produzentenorganisation vorerst keine Gespräche führen.
Zum Discountpreis
Denner-Chef Irminger begründete die Partnerschaft mit IP-Suisse mit dem Bedürfnis der Konsumenten nach nachhaltig produzierten Schweizer Lebensmitteln. Gesunde, verantwortungsvolle Ernährung und regionale Produkte würden im Trend liegen, so Irminger. Er lobte IP-Suisse als ein starkes und bekanntes Label, das für eine nachhaltige und umweltbewusste Produktion stehe.
Denner verkauft die IP-Suisse-Produkte zum Discountpreis. Die Bauern sollen aber nicht weniger Geld erhalten. Wegen der schlankeren Kostenstruktur könne man die Produkte zu tieferen Preisen anbieten, so Irminger.
Weniger Bio-Produkte
Wegen der Einführung der Käfer-Produkte listet Denner einige Suisse Garantie-Lebensmittel aus. Der Platz in den Filialen sei beschränkt, begründete Irminger diesen Schritt. Zudem fliegen sämtliche Bio-Lebensmittel – ausser Bio-Eier – aus dem Sortiment. „Es ist kein Entschied gegen Bio, sondern für IP-Suisse”, so Irminger. Bio sei die Kompetenz von Migros und Coop.
Denner bewirbt die IP-Suisse-Produkte mit dem Marienkäfer-Logo – dies im Gegensatz etwa zur Migros, welche auch IP-Suisse-Produkte verkauft, das Käfer-Signet aber nicht einsetzt. Das freut Andreas Stalder: „Denner bringt den Käfer direkt zu den Konsumenten.”
Wie Stalder weiter betonte, könne die höhere Nachfrage nach IP-Suisse-Produkten, zumal in der Startphase, problemlos befriedigt werden. Es gebe genügend Bauern in der Warteschlaufe, so Stalder, die in die Labelproduktion einsteigen wollen.
IP-Suisse
Die IP-Suisse, die Vereinigung der integriert produzierenden Bauern, zählt rund 20‘000 Bäuerinnen und Bauern. Die 1989 gegründete Organisation, deren Logo ein Marienkäfer ist, will die umweltschonende und tiergerechte Landwirtschaft fördern. Bis ins Jahr 2023 wollen die IP-Suisse-Bauern 10 Prozent weniger klimaschädigende Treibhausgase ausstossen.