Der Bio-Markt ist auch im 2011 weiter gewachsen. Der Umsatz stieg um 4,2 Prozent auf 1,738 Mia. Franken. Bei Coop nahmen die Verkäufe um 3,8 Prozent auf 830 Mio. Franken zu, während der Absatz von Bio-Produkten bei der Migros um 7,1 Prozent auf 446 Mio. Franken anstieg. Die Knospe-Direktvermarkter steigerten den Umsatz um 4,5 Prozent auf 92 Mio. Franken. Mit einem Plus von 0,2 Prozent konnte der Bio-Fachhandel indes nicht vom Bio-Boom profitieren. Im 2011 haben Bio-Produkte erstmals einen Marktanteil von 6 Prozent am Lebensmittelmarkt erreicht. Der Bio-Anteil ist bei Eiern am grössten (19,2%), gefolgt von Frischbrot (18,3%) und Gemüse, Salate, Kartoffeln mit 12,2 Prozent. Zugenommen hat im letzten Jahr auch die Anzahl Knospe-Lizenznehmer: Sie überschritt erstmals die 800er-Grenze. Im letzten Jahr haben Herr und Frau Schweizer je 221 Franken für Bio-Essen ausgegeben, 4,7 Prozent mehr als im 2010. Das Wachstum sei Ausdruck eines steigenden Bedürfnisses nach nachhaltig produzierten und authentischen Lebensmitteln, erklärte Daniel Bärtschi, Geschäftsführer von Bio Suisse, an der Jahresmedienkonferenz in Birmenstorf AG.
Mehr Bio-Bauern
Die Zeichen standen aber nicht nur im Verkaufsregal auf Wachstum, sondern auch bei der Anzahl Bio-Bauern. Im letzten Jahr gab es 6'005 Biobetriebe (5'618 Knospe-Betriebe, 387 Bioverordnungsbetriebe). Gegenüber 2010 entspricht dies einem Plus von 92 Betrieben. Damit hat die Anzahl Bio-Bauern erstmals seit sieben Jahren wieder zugenommen. Und per Anfang 2012 haben sich bereits 220 umstellungswillige Landwirte gemeldet. Die vor zwei Jahren gestartete Bio-Offensive zeige Wirkung, freute sich Bärtschi. "Dies zeigt, dass immer mehr Schweizer Bauernfamilien die Chance des Biolandbaus erkennen und damit auf Innovation und Zukunft setzen." Mit einem Plus von rund 2'000 Hektaren hat zudem die Bio-Fläche im Talgebiet zugenommen. Insgesamt wurden im 2011 rund 11 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz biologisch bewirtschaftet. Bis ins Jahr 2025 wolle man einen Wert von 20 Prozent erreichen, erklärte Bärtschi.
Bund soll Bio fördern
In Österreich sei dies bereits Realität, betonte Bio Suisse-Präsident Urs Brändli. Nicht zuletzt dank staatlicher Förderung. Bio Suisse fordert deshalb vom Bund einen "Aktionsplan Bio", der die Rahmenbedingungen für den biologischen Landbau verbessern soll. Heute kommt ein Prozent der Direktzahlungen dem Bio-Landbau zugute. Bio Suisse wünscht sich eine Verdoppelung auf zwei Prozent.
Siehe auch Artikel "Bio-Pioniere gehen leer aus" im LID-Mediendienst Nr. 3052 vom 23.12.2011
