In der ersten Juniwoche inspizierten Kontrolleure der Eidgenössischen Zollverwaltung 36 Importbetriebe, die in den letzten Wochen grosse Mengen an Karotten eingeführt hatten. Jeder Dritte hatte mehr Karotten gelagert als erlaubt ist. Insgesamt wurden 41 Tonnen registriert, vor allem in den Regionen Zürich, Aargau, Seeland und Genf. Gemäss Michel Pellaux, stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), werden die Lagerüberbestände vernichtet oder sie müssen wieder ausgeführt werden. Wo das nicht möglich sei, würden Zollansätze von 100 Prozent und mehr erhoben, meinte Pellaux gegenüber dem LID.
Probleme mit der Importregelung
Nach Pellaux sind die Probleme an der Grenze erkannt worden. Die momentan stattfindende Phasenverschiebung habe nicht immer geklappt. Es geht dabei um den Übergang von der freien Phase zur bewirtschafteten Phase. Bei freier Einfuhr darf soviel importiert werden, wie auf dem Inlandmarkt abgesetzt werden kann. Während der bewirtschafteten Phase werden Importkontingente nur zur Ergänzung der Inlandproduktion zugelassen. "Als erschwerender Faktor kommt dieses Jahr hinzu, dass durch den Witterungsverlauf viele Produkte gleichzeitig auf dem Markt sind", erklärte Pellaux.
Proteste der Romands
Am 31. Mai war es am Rande der Delegiertenversammlung der Schweizerischen Gemüseunion (SGU) in Lausanne-Ouchy zu einer Protestkundgebung von Westschweizer Gemüseproduzenten gekommen, die sich gegen illegale Gemüseimporte wehrten. Die Zentralstelle für Gemüsebau meldete diesen Missstand dem Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD). LID
Im LID Pressedienst Nr 2261 wurde die SGU mit der Aussage zitiert, dass die Importeure die Kontingente überschritten hätten. Diese Aussage stammt hingegen vom Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP).