1493 entdeckte Christoph Kolumbus für Europa neben neuen Kolonien auch den goldenen Zuckermais. Zurück in Europa verbreitete sich die Kulturpflanze weiter nach Indien und China. Seither wächst sie in allen gemässigten Regionen der Welt. Grösster Maisproduzent ist die USA, woher die Hälfte der weltweiten Maisproduktion stammt.
Zucker- oder Süssmais ist nicht zu verwechseln mit Futtermais. Er reift schneller und schmeckt süsslich. Dies, weil sich beim Zuckermais der Zucker nicht in Stärke verwandelt und die reifen Körner immer noch Zucker enthalten statt Stärke. Weltweit werden jedoch nur circa 15 Prozent der Maiserträge als Nahrungsmittel verwendet.
Tank oder Teller
In Europa und den USA wird Mais aufgrund des hohen Energiegehalts vor allem als Futtermittel angebaut. Mais versteckt sich aber auch in unserem Alltag. In rund 20'000 Produkten steckt das gelbe Korn.
Denn Mais ist nicht nur eine Energiebombe für Mensch und Tier, sondern auch für die Motoren. Das steigende Ökobewusstsein und die steigenden Erdölpreise machen Mais zu einem gefragten Agrotreibstoff. Die USA produzierten 2012 bereits 42 Prozent des Mais für die Gewinnung von Bioethanol – und der Anteil steigt jährlich immer noch stark an.
Die Maisstärke eignet sich in der Lebensmittelindustrie auch gut als Binde- und Süssmittel. Auf den Verpackungen versteckt sich der Maiszucker meist hinter Deklarationen wie Glucosesirup, Maltose oder Fructose.
Bio-Produkte mit Schattenseite
Auch Einweggeschirr, Tragtaschen oder Verpackungen werden vermehrt aus Mais hergestellt und sind dadurch biologisch abbaubar. Eine gute Alternative zu Plastik, mag man denken. Doch durch die Nachfrage steigt der Maispreis und wird für jene zu teuer, für die Mais die Ernährungsgrundlage ist.
Krass äusserte sich die Konkurrenz zwischen Tank und Teller 2007 bei der mexikanischen Tortilla-Krise: Innert einem halben Jahr verdoppelte sich der Weltmarktpreis für Mais, Grundnahrungsmittel der Mexikaner. Die Menschen protestierten auf den Strassen, die Regierung war machtlos gegenüber dem Weltmarkt. Eine kurzfristige Entspannung der Lage brachte die befristete Aufhebung der Importzölle. Doch das Problem, das alternative Verwendungen von Nahrungsmitteln für viele Menschen bedeutet, bleibt ungelöst.
Tipp der Woche
Mais ist besonders für Glutenempfindliche eine gute Alternative zu Getreide.
Mais-Bauernzopf
300 g Maismehl; 2 dl Wasser; 700 g Bauernmehl; 3 TL Salz; 2 TL Zucker; ½ Briefchen Safran; 42 g Hefe, zerbröckelt; 4 dl Milch, lauwarm; 120 g Butter, flüssig, ausgekühlt; Bauernmehl zum Bestäuben
1. Maismehl und Wasser mischen, ca. 30 Minuten quellen lassen.
2. Bauernmehl, Salz, Zucker und Safran in einer Schüssel mischen, eine Mulde formen. hefe in wenig Milch auflösen, mit restlicher Milch, Butter und Maismehl in die Mulde geben. Zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur aufs Doppelte aufgehen lassen.
3. Teig halbieren, 2 Stränge formen und einen Zopf flechten. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, 30-45 Minuten aufgehen lassen. Mit Mehl bestäuben.
4. Im unteren Teil des auf 200 °C vorgeheizten Ofens 50-60 Minuten backen.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte