LID. Die Massnahmen des Bundes zur Ökologisierung der Landwirtschaft zeigen Wirkung. Die Belastung mit Phosphor und Stickstoff ging in den landwirtschaftlichen Nutzflächen in der ersten Hälfte der 90-er Jahre zurück.
Der Überschuss an Phosphor und Stickstoff sank zwischen den Referenzjahren 1990/92 und dem Jahr 1995 um 29 respektive 7 Prozent. Zu diesem Schluss kommt das Institut für Umweltschutz und Landwirtschaft der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau (IUL) in Liebefeld-Bern. Untersucht wurde die Nährstoffbilanz für Stickstoff, Phosphor und Kalium in den Jahren 1975 bis 1995. Die Ergebnisse wurden Mitte August veröffentlicht.
Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern nimmt die Schweiz bezüglich der Nährstoffüberschüsse "eine Mittelstellung" ein. Hohe Überschüsse sind laut Mitteilung auf eine grosse Tierdichte und hohen Mineraldüngereinsatz zurückzuführen. Zwischen 1975 und 1980 stiegen in der Schweiz Eintrag und Überschuss von Stickstoff, Phosphor und Kalium an, nahmen dann aber kontinuierlich ab. "Besonders deutlich in den letzten Jahren", wie in der Untersuchung festgestellt wurde.
Dies zeige, dass die Direktzahlungen des Bundes für ökologische Leistungen wirksam seien. Direktzahlungen sind unter anderem an einen verringerten Hilfsstoffeinsatz geknüpft. Für das Jahr 1995 weist die Nährstoffbilanz einen Eintragsüberschuss pro Hektare landwirtschaftliche Nutzfläche von 116 Kilogramm Stickstoff, 13 Kilogramm Phosphor und 35 Kilogramm Kalium aus. Am meisten Einträge kamen im Jahr 1995 von Mineraldünger. An zweiter Stelle folgt die biologische Stickstoff-fixierung durch Klee und andere Hülsenfrüchte, gefolgt von der Ablagerung von Stickstoffverbindungen aus der Luft. Die Phosphor- und Kaliumbelastungen stammen von den importierten Futtermitteln.
Mediendienst Nr. 2427 vom 19. August 1999