LID. Die deutsche Bundesregierung will vorerst keine gentechnisch veränderten Pflanzen für die kommerzielle Nutzung zulassen, wie das Agrarische Informations Zentrum AIZ berichtet. Zunächst werde die Regierung die Risiken der Anwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft genau untersuchen lassen, erklärte Gernot Schubert, zuständiger Referatsleiter im Gesundheitsministerium, zum Abschluss eines Kongresses von Gentechnik-Kritikern in Köln. "Landwirte werden danach bis auf weiteres keinen breiten Zugang zu gentechnisch veränderten Pflanzen haben", sagte Schubert. Das Vorsorgeprinzip habe absolute Priorität.
Damit werde "zumindest eine Minimalforderung erfüllt", war die Reaktion aus Kreisen der Gentech-Kritiker. Gentechnik trage nichts zur Lösung der Probleme in der Landwirtschaft bei. Vielmehr versuchten internationale Unternehmen mit Hilfe der Gentechnik die Macht über die Nahrungsmittelproduktion zu erlangen.
Drei Tage lang hatten auf dem Kölner Kongress etwa 100 Gentechnik-Kritiker aus 20 Ländern über die Entwicklung in ihren Heimatländern debattiert.
Mediendienst Nr. 2481 vom 07. September 2000